AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - Menschen- und Drogenhandel: Hauptaktivitäten des transnationalen organisierten Verbrechens

Dienstag, 22 Juni 2010

New York (Fidesdienst) – Der Handel mit Menschen und Drogen gehört zu den Haupttätigkeitsbereichen des transnationalen organisierten Verbrechens, mit denen sich der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Celestino Migliore, am 12. Juni in einer Ansprache vor der 64. Vollversammlung der Vereinten Nationen befasste.
„Zu den Ergebnissen einer international miteinander vernetzten Welt gehört eine zunehmend vernetzte Kriminalität“, so Erzbischof Migliore. „Während die Kapazitäten der Kommunikation und des Austausches mit Menschen in allen Teilen des Globus auch die globale Solidarität und den Handel gefördert, doch dies hat auch zu einer Eskalation der Kriminalität über die nationalen Landesgrenzen hinaus geführt“.
„Heute sind Millionen von Menschen Opfer des Menschenhandels“, so der Vertreter des Heiligen Stuhls in seiner Ansprache, „Davon sind über 70%, fast ausschließlich Mädchen und junge Frauen, Opfer sexueller Ausbeutung. Dies ist gleichsam tragisch und unverzeihlich. Der transnationale Handel mit Frauen und Kindern zur sexuellen Ausbeutung basiert auf einem Gleichgewicht der Opfer in den Herkunftsländern und der Nachfrage in den Bestimmungsländern“, so der Erzbischof, der betonte, dass man sich vor allem mit der Nachfrage befassen müsse und in Verbindung damit mit „der schleichenden Entwürdigung der Person, die mit dem Menschenhandel immer einhergeht“, während es immer mehr Gesetze gibt „die versuchen diese entmenschlichende Arbeit zu legitimieren“.
„Gleichsam hat auch der weltweite Drogenhandel verheerende Auswirkungen auf Einzelpersonen, Familien und Gesellschaften in aller Welt“, so Erzbischof Migliore weiter, der daran erinnerte, dass in den Produktionsländern in Zusammenhang mit diesem Phänomen auch organisierte Banden, Drogenkartelle und terroristische Gruppen entstehen, die Angst und Gewalt verbreiten. „Die Aktivitäten dieser Individuen und Organisationen müssen dringend mit allem legitimen Mitteln bekämpft werden, damit die Gemeinschaft in Frieden und Sicherheit leben kann und nicht in der Angst vor Kriminalität und Konflikten“. Außerdem sei es notwendig „Wege zu finden wie man dem Drogenmissbrauch vorbeugen kann und Drogenabhängigen eine Rehabilitation ermöglichen, damit sie wieder zum Gemeinwohl beitragen können“, so der Vatikanvertreter.
Abschließend wies Erzbischof Migliore darauf hin, dass zur Bekämpfung dieser Hauptaktivitäten der internationalen Kriminalität „Völker und Kulturen eine gemeinsame Grundlage finden müssen, die die menschliche Beziehungen in aller Welt stärken“, während es dringend notwendig sei „die Würde und den Wert jedes Menschen hervorzuheben, wobei den schwächsten Gesellschaftsteilen ein besonderes Augenmerk gewidmet werden muss“ (SL) (Fidesdienst, 22/06/2010)


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