ASIEN/AFGHANISTAN - Zahl der afghanischen Migrantenkinder steigt: es sind rund 45% mehr als 2008

Dienstag, 22 Juni 2010

Kabul (Fidesdienst) – „Die Zwangsausweisung von afghanischen Migrantenkindern aus England und den andern Ländern Europas bringt diese Kinder in Gefahr und muss beendet werden“, fordern Menschenrechtskämpfer. Großbritannien bewilligte 2009 Asylbewerbungen für über 1.500 minderjährige Afghanen und stellte 6 Millionen Dollar für den Bau eines Aufnahmezentrums in Kabul bereit, in dem Kinder untergebracht werden, die aus Afghanistan ausgewiesen wurden. Wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) mitteilt, hat das Land zusammen mit anderen europäischen Ländern wie Norwegen, Schweden, Dänemark und die Niederlande beschlossen, Migrantenkinder im Alter zwischen 16 und 17 Jahren in die Heimat zurückzuführen.
Wie die Internationale Organisation für Migranten (IOM) mitteilt, ist die Zahl der Flüchtlinge aus Afghanistan um ein beachtliches Maß gestiegen. 2009 wurden in 39 westlichen Ländern von 26.803 Afghanen Anträge gestellt, rund 24% mehr als die 18.453 Anträge, die 2008 in 44 Ländern eingereicht wurden. Hauptgrund für diese rasche Zunahme sind mangelnde Sicherheit, Arbeitslosigkeit, mangelnde soziale und wirtschaftliche Möglichkeiten und fehlende Zukunftsperspektiven. Die meisten Migranten sind Jugendliche oder Teenager, die große Summen an Schlepper zahlen, die sie nach Europa bringen.
Tausende Afghanen, auch Kinder, überqueren täglich die Grenze nach Pakistan oder in den Iran, viele davon ohne Reisedokumente, auf der Suche nach Arbeit und wirtschaftlichen Möglichkeiten. In den vergangenen drei Jahren wurden Hunderttausende afghanische Flüchtlinge aus dem Iran ausgewiesen. 55% der Asylbewerber, die 2009 in den Niederlanden gestellt wurden, wurden abgelehnt. Im April wurde die Annahme von Asylanträgen für Flüchtlinge in Afghanistan für sechs Monate suspendiert. 2002-2005 wurden Millionen afghanische Flüchtlinge aus Paksitan und dem Iran ausgewiesen. 2009 hielten sich unterdessen immer noch 1,7 Millionen afghanische Flüchtlinge in Pakistan und 935.000 im Iran auf. (AP) (Fidesdienst, 22/06/2010)


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