ASIEN/INDIEN - Katholische Kirche von hinduistischen Extremisten in Karnataka beschädigt

Freitag, 14 Mai 2010

Karwar (Fidesdienst) – Trotz der unter den Katholiken in Karwar (Karnataka) herrschenden Bestürzung und Angst, sind die katholischen Gemeinden weiterhin davon überzeugt: „die richtige Antwort ist das Gebet“: so der Generalvikar der Diözese Karwar, Msgr. Simon Tellis, zum Fidesdienst in einem Kommentar zum jüngsten Attentat auf eine katholische Kirche. Das Gotteshaus befindet sich in der Küstenstadt Honnavar im Distrikt Uttara Kannada. Am Morgen des 12. Mai standen die Gläubigen vor den Scherben der Kirchenfester und mussten feststellen, dass auch im Kircheninneren mehrere Statuen und Einrichtungsgegenstände beschädigt worden waren. Der Übergriff wurde als eine „typische Handlung extremistischer Hindugruppen bezeichnet, hinter denen sich eine Agenda des Hasses und der Aggression gegen andere Religionsgemeinschaften verbirgt.“
„Genau dies ist es, was die Extremisten wollen“, so Msgr. Tellis zum Fidesdienst. „Mit diesen Handlungen möchten sie das religiöse Empfinden der Christen beleidigen und jenen Funken zünden, der zu Auseinandersetzungen und Gewalt führen soll. Doch für uns ist auch dies ein Moment, in dem die Liebe Christi siegt, wir müssen seine Worte der Liebe zu den Feinden umsetzen und vergeben. Wir werden uns immer um Dialog und um das harmonische Zusammenleben in der Gesellschaft bemühen“, so der Generalvikar weiter.
„Diese Gruppen wollen Chaos entstehen lassen und zielen auf eine Eskalation der Gewalt ab. Bei den Extremisten handelt es sich jedoch um eine kleine Gruppe im Vergleich zu den vielen hinduistischen Gläubigen mit offener und gemäßigter Mentalität, die die Präsenz und das Wirken der katholischen Kirche im Bildungs- und Gesundheitswesen schätzen. In Karnataka ist die Situation nicht so allarmierend, dass man antichristliche Massenverfolgung befürchten muss, wie dies in Orissa der Fall ist. Doch die radikalen Hindus wissen um die Rückendeckung durch die Barathiya Janata Party (BJP), die diesen Staat regieren und sind gewisse, dass sie ungestört handeln können“.
„Auf jeden Fall“, so der Generalvikar abschließend, „haben wir jedoch Anzeige bei der Polizei erstattet und zusammen mit dem Erzbischof von Bangalore werden wir uns auch an die zivilen Autoritäten wenden und um den Schutz unserer Rechte bitten. Dabei werden wir auch an den konstruktiven Beitrag der katholischen Kirche zur Gesellschaft in Indien erinnern“. (Fidesdienst, 14/05/2010)


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