ASIEN/TAIWAN - Kardinal Paul Shan unterstreicht den unschätzbaren Beitrag seines Mitbruders und Jesuitenpaters Matteo Ricci zur Gemeinschaft und zum Dialog zwischen der chinesischen und der westlichen Kultur

Samstag, 8 Mai 2010

Taipeh (Fidesdienst) – Zum Thema „Matteo Ricci: Gemeinschaft und Dialog zwischen der chinesischen und der westlichen Kultur“ sprach der emeritierte Bischof der Diözese Kao Hiung, bei einem Internationalen Kongress der Katholischen Fu Ren-Universität im Rahmen des Matteo Ricci-Gedenkjahres zum 400. Todestag des Jesuitenmissionars, der am 11. Mai 1610 in Peking starb. In seinem Vortrag befasste sich der Kardinal mit verschiedenen Themenbereichen: der Einleitung folgten Ausführungen zum besonderen Respekt des Jesuitenmissionars gegenüber der chinesischen Kultur, der wissenschaftliche Beitrag Matteo Riccis zur chinesischen Kultur und dessen Bemühen um die Gemeinschaft zwischen der chinesischen und der westlichen Kultur. Dabei würdigte der Kardinal den unschätzbaren Beitrag seines Mitbruders, der „dem es gelungen ist, die Panzertür der Ming-Dynastie zu öffnen“. „Er hatte eine Brückenfunktion beim kulturellen Austausch zwischen China und dem Westen“ und „verkündete gleichsam das Evangelium Jesu Christi in China, was zur Gründung einer chinesischen Ortskirche führte“. Dabei „erklärte er den Glauben an Gott anhand von chinesischen Konzepten“ und „machte sich zum Zeugen des Glaubens durch sein Leben und sein ganzes Wesen“. Nach Ansicht von Kardinal Shan nahm Matteo Ricci das Zweite Vatikanische Konzil 400 Jahre vorweg, indem er bereits zu seiner Zeit die drei Prinzipien des interreligiösen Dialogs erkannte: „gegenseitiger Respekt, gegenseitiges Kennelernen, aufrichtige Zusammenarbeit“. Ein Geheimnis seines missionarischen Erfolgs seien auch das eingehende Studium der chinesischen Kultur und der Respekt gegenüber dieser Kultur ohne „blinde Verehrung“ gewesen. „Er brachte die westliche Wissenschaft mit großer Demut nach China und reformierte den chinesischen Ruf und befreite ihn von dessen nutzloser Theorie“. Dies alles, so Kardinal Shan sei von größter Aktualität, die für die heutige Evangelisierungstätigkeit in China von höchster Bedeutung sei. (NZ) (Fidesdienst, 08/05/2010)


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