Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Phnom Penh (Fidesdienst) – Werbeplakate an viel befahrenen Straßen der Stadt, 4.000 Broschüren in Englisch und Khmer zum Problem des Sextourismus, Telefonhotlines zum Schutz von Kindern, spezifische Fortbildungskurse für Hotelmanager und Betreiber von Guesthouses sowie für Taxifahrer: damit möchte man auf das dramatisch Problem aufmerksam machen, von dem hunderte Straßenkinder und Waisen betroffen sind, aber auch Kinder, die zum Unterhalt der eigenen Familie beitragen müssen. Die Organisation „Intervita“, die in Kambodscha bereits Opfer des Sextourismus betreut, brachte eine neue Aufklärungskampagne auf den Weg. Abgesehen von einer strengen Gesetzgebung kann das Phänomen nur durch die aktive Aufklärung von Touristen, Behörden und Einheimischen bekämpft werden. Im Laufe des Jahres 2010 möchte Intervita in Zusammenarbeit mit ECPAT Cambogia mindestens 20% der Touristen und 10% der Einheimischen erreichen und einen ethischen Verhaltenskodex im Umgang mit der sexuellen Ausbeutung einführen und dabei die in Kambodscha bereits existierenden Instrumente zum Schutz von Kindern stärken, darunter die Telefonhotline „Help line“, bei der Missbrauchsfälle gemeldet werden können. In Battambang gibt es zudem ein Heim der Organisation Intervita, das Missbrauchsopfer und besonders gefährdete Straßenkinder betreut. Hier leben rund 120 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 5 und 18 Jahren, denen man die Möglichkeit gibt, unter angemessenen Bedingungen aufzuwachsen oder, wo die möglich ist, die Zusammenführung mit der Familie fördert. Dazu werden auch Eltern finanziell unterstützt. In Svay Rieng bietet die Organisation gefährdeten Jugendlichen ab 16 Jahren die Möglichkeit einer Berufsausbildung und begleitet die Schulabgänger auch bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. (AP) (Fidesdienst, 26/04/2010)
