Vatikanstadt (Fidesdienst) – Wie aus einer Verlautbarung des Presseamts des Heiligen Stuhls hervorgeht, tagte vom 22. bis 24. März im Vatikan zum dritten Mal die Chinakommission, die von Papst Benedikt XVI. 2007 eingerichtet wurde und sich mit wichtigen Fragen zum Leben der katholischen Kirche in China befasst. In tiefer geistlicher Verbundenheit mit allen Brüdern und Schwestern im Glauben, die in China leben, haben die Teilnehmer sich dieses Mal mit dem Thema der menschlichen, intellektuellen, geistlichen und pastoralen Ausbildung der Priesteramtskandidaten und der Kandidaten für das Ordensleben und der Fortbildung der Priester befasst.
Die Schwierigkeiten im Bereich der Ausbildung, die neuen pastoralen Anforderungen, die mit der Evangelisierung in einer so dynamischen, vielschichtigen und komplexen Gesellschaft wie der chinesischen einhergehen, stellen bedeutende Herausforderungen dar. Die Bischöfe der katholischen Kirche in China, denen volle Würde und Verantwortung bei Leitung der kirchlichen Gemeinschaften gebührt, sind in erster Person an der Bildungsarbeit beteiligt: in Gemeinschaft mit ihnen wird man weiterhin eine brüderliche Zusammenarbeit anbieten, im Bewusstsein davon, dass die wahre christliche Bildung vor allem darin besteht Christus zu erkennen „und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinem Leiden“ (Brief an die Philipper 3,10)
Im Licht des Briefs von Papst Benedikt an die chinesischen Katholiken vom 27. Mai 2007 hat die Kommission sich damit befasst, wie die Einheit innerhalb der katholischen Kirche in China gefördert werden kann und wie man die Schwierigkeiten überwinden kann, auf die diese bei der Begegnung mit der Zivilgesellschaft stößt. Es wurde begrüßt, dass Fortschritte gemacht wurden im Hinblick auf die Einladung des Papstes zu einer authentischen kirchlichen Gemeinschaft, die nicht ohne persönliches Bemühen auf der Suche nach Wahrheit und geistlicher Versöhnung zustande kommen kann. Im Bewusstsein, dass der Weg der Versöhnung und der Vergebung nicht von heute auf morgen geschehen kann, wurde festgestellt, dass die ganze Kirche diesen Weg begleiten wird und vor allem am 24. Mai, dem Tag des Gebets für die Kirche in China, dafür beten wird. Dabei wurde auch die Notwendigkeit betont, dass dringend konkrete Schritte notwendig sind, damit die geistlichen Verbindungen zwischen Hirten und Gläubigen wachsen.
Gleichsam wünschten sich die Teilnehmer einmütig, dass alle Bischöfe in China sich für das Wachstum der Einheit im Glauben und im Leben aller Katholiken einsetzen sollen und dabei auf Gesten (Spenden der Sakramente, Bischofsweihen, Teilnahme an Verssammlungen) verzichten sollten, die der Gemeinschaft mit dem Papst widersprechen.
Dem vom Papst in seinem Schreiben zum Ausdruck gebrachten Wunsch entsprechend, würde es die Kommission begrüßen, wenn durch einen respektvollen und offenen Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und den Regierungsbehörden, die gegenwärtigen Schwierigkeiten überwunden werden können und man damit zu einer fruchtbaren Übereinstimmung gelangt, die zum Wohl der katholischen Gemeinschaft und des harmonischen gesellschaftlichen Zusammenlebens beitragen würde. In einem solchen Geist schließen sich die Teilnehmer allen Katholiken in China im fortwährenden Gebet dafür an, dass jene Bischöfe und Priester, die seit Jahren der Freiheit entbehren, bald wieder ihr Bischofs- oder Priesteramt ausüben können, zum Wohl der ihnen anvertrauten Gläubigen.
Bei der Begegnung mit dem Papst am Ende der Vollversammlung betonte der heilige Vater die Notwendigkeit allen, die sich auf das Priesteramt und das Ordensleben vorbereiten eine solide geistliche Ausbildung zu gewährleisten, in deren Mittelpunkt die Freundschaft mit Jesus steht: diese ist Garantie für den Erfolg im persönlichen Bereich und bei der Pastoralarbeit. Der Papst betonte in diesem Zusammenhang auch die wichtig Rolle, derer, die sich mit der Bildungsarbeit befassen und erinnerte daran, dass diese zu den wichtigsten Aufgaben der Bischöfe gehört. Abschließend dankte er den Teilnehmern für ihren Einsatz zum Wohl der katholischen Kirche in China. (Fidesdienst, 26/03/2010)