ASIEN/PAKISTAN - Religionsvertreter zu einem Gespräch beim Präsidenten des Parlaments von Punjab: „Wir müssen uns ausgehend vom Bildungssystem für Harmonie einsetzen“

Dienstag, 23 März 2010

Lahore (Fidesdienst) – Politiker müssen sich engagiert „für soziale und interreligiöse Harmonie einsetzen und Brücken zwischen den Gläubigen verschiedener in Pakistan lebender Religionen schlagen und dafür den Frieden und den Dialog zu einem Schwerpunkt der Lehrpläne in den Schulen des Landes machen“, so die Mitglieder des „Rates für den Interreligiösen Dialog“ bei einem Treffen mit dem Präsidenten des Parlaments der Provinz Punjab, in der es in den vergangenen zwei Jahren vielfach Episoden der Gewalt, Brandanschläge und Menschenrechtsverstöße zu Lasten nichtmuslimischer Minderheiten gegeben hatte.
Die Delegation des Rates setzte sich aus Vertretern von Christen, Muslimen, Hindus, Sikh, Parsi und Mitgliedern verschiedener Nichtregierungsorganisationen zusammen. Das Treffen fand in den vergangenen Tagen statt, in denen in Pakistan erneut Fälle von Gewalt gegen Christen bekannt wurden (vgl. Fidesdienst von 22. März 2010) die, wie ein christlicher Vertreter des Rates betont, „nicht von Mitgliedern extremistischer Gruppen, sondern von einfachen muslimischen Privatpersonen verübt wurden, die im Alltag Angehörige der christlichen Glaubensgemeinschaft misshandeln und unterdrücken. Dieses Verhalten ist inakzeptabel und muss durch die Erziehung bei jungen Bürgern unseres Landes bekämpft werden.“
Pir Shafaat Tasool, muslimisches Mitglied des Rates, sagt dem Fidesdienst: „Der Islam lehrt als Religion nicht die Diskriminierung, sondern er lehnt diese ab. Die Rechte nichtmuslimischer Minderheiten werden vielmehr auch in islamischen Staaten respektiert“.
P. Francis Nadeem, OfmCap, der die Delegation beim Gespräch mit dem Präsidenten leitete, betont, dass „Institutionen und Politiker zu aktivem Engagement dafür angeregt werden müssen, dass die Menschen aufgeklärt werden und eine Erziehung zu Harmonie und Dialog zwischen den Gemeinden und Bürgern unterschiedlicher Religionen stattfindet.“
Der Parlamentspräsident, Rana Muhammad Iqbal begrüßte die Vorschläge des Rates und wünschte den Religionsvertretern viel Erfolg bei ihrer Tätigkeit; „Wir sind alle Bürger Pakistans, unabhängig von Kate, Geschlecht, Religion oder ethnischer Abstammung. Unsere Verfassung garantiert gleiche Rechte für alle. Wir sind alle berufen, uns für das Wohl des Landes einzusetzen. Gemeinsam müssen wir Terrorismus und Diskriminierung bekämpfen. (PA) (Fidesdienst, 23/03/2010)


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