ASIEN/PAKISTAN - Ein Bischof wird das Anwaltsteam der Verteidigung im Fall Shazia Bashir leiten

Mittwoch, 10 Februar 2010

Lahore (Fidesdienst) - Bischof Timothy Nasir, von der Presbyterianischen Kirche Pakistans wird das Tema der Anwälte leiten, die sich mit dem Fall Shazia Bashir befassen. Das 14jährige katholische Mädchen wurde am 22. Januar von ihrem Arbeitgeber, einem wohlhabenden muslimischen Anwalt in Lahore vergewaltigt und ermordet (vgl. Fidesdienst, 25. Januar 2010).
Wie der Fidesdienst aus Kreisen der Ortskirche erfährt, ist Bischof Nasir unter der christlichen Glaubensgemeinschaft in Pakistan sehr bekannt: unter anderem ist er Rektor des Theologischen Seminars in Gujranwala (Punjab) und für seien zahlreichen Veröffentlichungen und sein Engagement zum Schutz der Menschenrechte bekannt.
Er wurde für die Leitung der Anwaltsgruppe bestimmt, nachdem andere christliche Anwälte bedroht worden waren, an die sich die Angehörigen von Shazia zusammen mit Organisationen die sich mit dem Fall beschäftigen, gewandt hatten. Gegen den Anwalt Naeem Choudry wurde Anklage wegen Gewalt und Mord erhoben.
Choudry war Vorsitzender des Hohen Gerichts in Lahore und ist sehr einflussreich. Er unterhält auch enge Beziehungen zur pakistanischen Armee und der Regierung des Staates Punjab sowie zur Pakistan Muslim League Nawaz. In den vergangenen Tagen hatten Anwaltsverbände und –gewerkschaften sich auf seine Seite gestellt. Dagegen sollen die Anwälte, die die Familie von Shazia Bashir vertreten, bedroht und eingeschüchtert worden sein.
„Das Verfahren befand sich bereits in einer Phase des Stillstand und bei einer erste Anhörung wurde von dem beauftragten Richter aufgeschoben, die die Familie des Opfers noch keinen Verteidiger hatte“, so Beobachter zum Fidesdienst.
Ärzte, die vom Angeklagten beauftragt wurden, gaben bereits bekannt, man habe keine Anzeichen für Misshandlung oder Vergewaltigung am Körper des Mädchens gefunden: es wird nun befürchtet, dass die Behörden in Punjab den Fall zugunsten des Angeklagten manipulieren könnten.
Unterdessen erklärtet sich Menschenrechtsorganisationen bereit, den Rechtsweg weiter zu unterstützen, denn „der Fall Shazia darf nicht unbestraft bleiben“. „Dir Figur einer bekannten Persönlichkeit, wie Bischof Nasir und dessen Engagement in diesem Fall, ist eine Garantie und lässt uns hoffen“, so die Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche in Pakistan zum Fidesdienst. (PA) (Fidesdienst, 10/02/2010)


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