AMERIKA/EL SALVATOR - „Die Gewalt ist sehr ernst und gefährdet den Zusammenhalt in der Gesellschaft“ so der Erzbischof von San Salvador

Montag, 8 Februar 2010

San Salvador (Fidesdienst) – Vertreter der katholische Kirche in El Salvador wollen andere Länder, insbesondere die Vereinigten Staaten und Brasilien um Unterstützung bei der Bekämpfung der Gewalt bitten, die ihrer Ansicht nach „sehr ernst ist und den Zusammenhalt in der Gesellschaft gefährdet“. „Man sollte andere Staaten, insbesondere die Vereinigten Staaten um Unterstützung bei der Erarbeitung von Strategien bitten“, so Erzbischof José Luis Escobar von Alas, bei einer Pressekonferenz im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst. Unter den „befreundeten Ländern“ nannte er auch Brasilien. Der brasilianische Staatspräsidenten Luiz Inacio Lula da Silva genießt in El Salvador großes Ansehen und plant einen Ende Februar einen Besuch in El Salvador.
„Die Eskalation der Gewalt kennt keine Grenzen: so unendlich das Gute ist, das von Gott kommt, so grenzenlos kann auch das Böse sein“, so der Erzbischof. „Wenn unsere Gesellschaft eine Zunahme der Gewalt toleriert, wohin bewegen wir uns dann? Wir müssen dem Ganzen jetzt einen Riegel vorschieben, damit diese Entwicklung beendet wird. Jetzt! Sofort!“ Dabei nennt der Erzbischof auch Zahlen zur jüngsten Entwicklung: allein 2009 gab es 4.365 Morde und damit mehr als jemals in den vergangenen 10 Jahren. Auch das Jahr 2010 habe nicht anders begonnen. Weshalb der Erzbischof „zutiefst besorgt ist über das Niveau der Gewalt“ in El Salvador.
„Eines ist allen klar: die Situation der Gewalt ist extrem ernst und bedroht den Zusammenhalt in der Gesellschaft, deshalb müssen wir umgehend und wirksam reagieren“, so Erzbischof Escobar Alas weiter. Bereits am 30. Januar hatte die Bischofskonferenz in einem Hirtenbrief an alle Gemeinden zum Nachdenken über die „Epidemie der Gewalt“ und zu aktivem Handeln aufgerufen. „Nicht einmal Länder, die sich im Krieg befinden, verzeichnen so viele Verluste an Menschenleben, wie es sie in unserem Land infolge der Gewalt gibt.. Wenn wir die Lehre Christi umsetzen, dann wird es uns gelingen, den sozialen Frieden wieder herzustellen.“ (CE) (Fidesdienst, 08/02/2010)


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