VATIKAN - Der Papst wünscht sich von den Priestern: „Der Herr mache Euch zu leidenschaftlichen Verkündern der frohen Botschaft auch auf der neuen "Agora", die von den aktuellen Kommunikationsmitteln geschaffen wird“

Montag, 25 Januar 2010

Vatikanstadt (Fidesdienst) – „Vorrangige Aufgabe des Priesters ist es, Christus zu verkündigen, das fleischgewordene Wort Gottes, und die vielgestaltige, heilbringende Gnade Gottes durch die Sakramente zu vermitteln“, so Papst Benedikt XVI. in seiner Botschaft zum 44. Welltag der Sozialen Kommunikationsmittel (16. Januar 2010) zum Thema „Der Priester und die Seelsorge in der digitalen Welt: die neuen Medien im Dienst des Wortes“.
Die großen kulturellen Veränderungen und die neuen Wege der Kommunikation, die sich durch die Errungenschaften der Technologie eröffnet haben und die vor allem von den jungen Menschen genutzt werden bieten auch für die Verkündigung des Evangeliums beachtliche Möglichkeiten, doch dabei müsse vor allem das Risiko vermieden werden, das „Web irrigerweise nur als einzunehmenden Raum anzusehen“. Von den Priestern wird aber die Fähigkeit verlangt, in der digitalen Welt in beständiger Treue zur biblischen Botschaft präsent zu sein, um ihre Funktion als Leiter von Gemeinden auszuüben, die sich jetzt immer mehr in den vielen "Stimmen" der digitalen Welt ausdrücken, und um das Evangelium zu verkünden, indem sie neben den traditionellen Mitteln von den Möglichkeiten der neuen Generation audiovisueller Medien (Foto, Video, Blog, Website) Gebrauch machen, die bisher unbekannte Gelegenheiten zum Dialog sowie nützliche Hilfsmittel für die Evangelisierung und die Katechese darstellen.
In seiner Botschaft erinnert der Papst daran, dass durch die modernen Kommunikationsmittel „Priester das Leben der Kirche bekannt machen und den Menschen von heute helfen kann, das Gesicht Christi zu entdecken. …Mehr als die Hand des Medientechnikers muß der Priester bei dem Kontakt mit der digitalen Welt sein Herz als Mann Gottes durchscheinen lassen, um nicht nur dem eigenen seelsorgerischen Einsatz, sondern auch dem ununterbrochenen Kommunikationsstrom des Internet eine Seele zu geben. Auch in der digitalen Welt soll bekannt werden, daß die Zuwendung Gottes zu uns in Christus nicht eine Sache der Vergangenheit ist und auch keine gelehrte Theorie, sondern eine ganz und gar konkrete und aktuelle Wirklichkeit.“
Zu den Wegen, auf denen die Kirche die Funktion einer „Diakonie der Kultur“ im „digitalen Kontinent“ ausüben soll, gehöre vor allem die Färderung einer Kultur des Respekts vor der Würde und dem Wert der menschlichen Person und dabei aber auch eine besondere Aufmerksamkeit dem zu widmen, der auf der Suche ist, „mehr noch, dafür Sorge zu tragen, diese Suche als einen ersten Schritt zur Evangelisierung wach zu halten.“

Abschließend erinnert der Papst auch daran, dass die Entwicklung der neuen Technologie eine „große Ressource“ für die Menschheit und für den einzelnen Menschen darstellen, einen Anreiz für Begegnung und Dialog. „Diese Instrumente sind aber ebenso eine große Gelegenheit für die Gläubigen“, so der Papst in diesem Zusammenhang, „Denn keine Straße kann und darf für den verschlossen sein, der sich im Namen des auferstandenen Christus bemüht, dem Menschen immer mehr Nächster zu werden.“ Papst Benedikt XVI. beendet seine Botschaft mit einer konkreten Aufforderung: „Euch, liebe Priester, lade ich erneut ein, mit Weisheit die außergewöhnlichen Gelegenheiten zu ergreifen, die sich durch die moderne Kommunikation bieten. Der Herr mache Euch zu leidenschaftlichen Verkündern der frohen Botschaft auch auf der neuen "Agora", die von den aktuellen Kommunikationsmitteln geschaffen wird. (SL) (Fidesdienst, 25/01/2010)


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