ASIEN/PAKISTAN - Christen sind bestürzt nach dem brutalen Mord an einem katholischen Mädchen

Montag, 25 Januar 2010

Lahore (Fidesdienst) – Bestürzung herrscht unter den Christen in Pakistan nach dem Mord an dem 12jährigen katholischen Mädchen Shazia Bashir, die von ihrem Arbeitgeber, einem reichen muslimischen Anwalt in Lahore missbraucht, vergewaltigt und schließlich ermordet wurde. Wie der Fidesdienst aus kirchlichen Kreisen in Lahore erfährt, war das Opfer, das aus einer armen Familie stanmte seit acht Monaten als Haushaltshilfe bei einem bekannten Anwalt in Lahore, Chaudry Muhammad Neem, beschäftigt. Das Mädchen starb am 22. Januar nachdem es vergewaltigt und geschlagen worden war. Wie Beobachter vor Ort dem Fidesdienst berichten nahmen an der Beerdigung des Mädchens am 25. Januar tausende tief berührte Gläubige teil. Anwesend waren auch die Bischöfe der verschiedenen christlichen Konfessionen, die ihre Verbundenheit zum Ausdruck brachten und die Gläubigen um ihr Gebet baten.
In Pakistan kommt es immer wieder zu Gewalt gegen Christen, vor allem aus ärmeren Bevölkerungsschichten, die als Haushaltshilfen in muslimischen Familien tätig sind.
Shazia arbeitete für 1.000 Rupie im Monat (umgerechnet etwa 12 US-Dollar), um zum Unterhalt der Familie beizutragen, zu der die beiden Eltern, zwei verheiratete Schwestern und ein achtjähriger Bruder gehören.
Wie die Eltern nun berichten durften sie ihre Tochter schon mehrere Tage vor deren Tod nicht mehr sehen. Schließlich kehrte sie in einem besorgniserregend Zustand nach Hause zurück. Die Eltern brachten sie sofort in ein Krankenhaus, wo Shazia ihren Verletzungen erlag.
Der Anwalt soll der Familie 20.000 Rupie (etwa 250 US-Dollar) für das eigene Schweigen angeboten haben, was die Eltern jedoch nicht annahmen, sondern den Fall bei der Polizei meldeten. Diese war zunächst ablehnend und wollte die Anzeige nicht annehmen, doch die Proteste anderer Christen führten dazu, dass die Öffentlichkeit auf den Fall aufmerksam wurde. Am 23. Januar versammelten sich schließlich zahlreiche Demonstranten vor dem regionalen Parlament in Punjab und forderten Justiz. So sah sich die Polizei schließlich nach 18 Stunden gezwungen, die Anzeige entgegenzunehmen.
Sechs Personen wurden im Zusammenhang mit dem Mord am 24. Januar festgenommen. Der pakistanische Staatspräsident stellte der Familie des Opfers ein Schmerzensgeld in Höhe von 500.000 Rupie zur Verfügung (6.000 US-Dollar). Unterdessen versicherte der Minister für Minderheiten, Shahbaz Batti, dass „die Schuldigen vor Gericht gestellt werden“. (PA) (Fidesdienst, 25/01/2010)


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