OZEANIEN/NEUSEELAND - Katholische Kirche und Schulen engagieren sich für den Schutz des Lebens und gegen ein Gesetz, das Abtreibungen bei Minderjährigen ohne elterliche Zustimmung legalisieren soll

Dienstag, 20 Juli 2004

Wellington (Fidesdienst) - Die Katholische Kirche in Neuseeland und insbesondere katholische Schulen engagieren sich im Rahmen einer Kampagne für den Schutz des Lebens und damit gegen ein Gesetz, das in diesen Tagen dem Parlament zur Debatte vorliegt. Das Gesetz soll Abtreibungen bei Minderjährigen auch ohne elterliche Zustimmung legalisieren.
In einem Kommentar zu dem Gesetzesentwurf erklärt der Leiter des Büros für das Bildungswesen der Neuseeländischen Bischofskonferenz, Bruder Pat Lynch gegenüber dem Fidesdienst, dass es „völlig vom Klima und vom sozialen und erzieherischen System des Landes abweicht“.
„Heute“, so der Mitarbeiter der Bischofskonferenz, „verlangen die Schulen von den Eltern zum Beispiel eine schriftliche Einverständniserklärung im Fall der Unterrichtbefreiung wegen einer Untersuchung durch den Schularzt. Durch dieses Gesetz würde paradoxerweise auch die gegenseitige Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern in eine so ‚sensiblen’ Bereich beeinträchtigt. Sollte das Gesetz in Kraft treten, könnte sich eine Schülerin direkt vom Schularzt eine Bescheinigung für eine Schwangerschaftsunterbrechung besorgen, ohne dass die Eltern etwas davon erfahren müssen.“
„Es geht hier um Leben und Tod“, so Bruder Lynch, „deshalb muss das Thema sehr ernst genommen werden. Meiner Ansicht nach sind davon nicht nur Katholiken betroffen: es geht alle neuseeländischen Familien an.“
Lynch wiest auch darauf hin, dass man sich vor allem in katholischen Schulen eingehend mit der Frage der Abtreibungsgesetze beschäftigt. Dies soll zu einem Werteerhalt beitragen und Erziehungsstandards gewährleisten, die mit der katholischen Lehre übereinstimmen.
In Neuseeland befinden sich derzeit 240 Bildungseinrichtungen mit rund 62.000 Schülern in katholischer Trägerschaft. Seit Beginn des Jahres 2004 gab es einen Anstieg bei der Zahl der Anmeldungen, die vor allem auf das von den katholischen Schulen gewährleistete hohe Bildungsniveau zurückzuführen ist. (PA) (Fidesdienst, 20/7/2004 - 28 Zeilen, 291 Worte)


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