AMERIKA/URUGUAY - Der in ganz Lateinamerika bekannte Intellektuelle und Schriftsteller Alberto Methol Ferré ist in Montevideo gestorben

Mittwoch, 18 November 2009

Montevideo (Fidesdienst) – Im Alter von 80 Jahren verstarb in Montevideo der am 31. März 1929 geborene und in ganz Lateinamerika bekannte katholische Intellektuelle Albert o Methol Ferré. Er besuchte zunächst die Schulen in Montevideo und Studierte danach Jura und Philosophie an der Staatlichen Universität. Dabei befasste er sich auch mit den Figuren der lateinamerikanischen Gründerväter: San Martin, Artigas, Bolivar. Er war ein Verfechter der so genannten „Generation des 20. Jahrhunderts“, die das Ideal einer großen katholischen lateinamerikanischen Nation verfolgte. Als Sekretär der Abteilung für die Laien und später als Mitglied der Theologisch-Pastoralen Arbeitsgruppe arbeitete er von 1974 bis 1982 für den Rat der Bischofskonferenzen Lateinamerikas und der Karibik (CELAM). Dabei war er auch maßgeblich an der Vorbereitung des so genannten Dokuments von Puebla beteiligt. In ganz Lateinamerika hielt er während dieser Zeit Vorträge als Gast verschiedener katholischer Bildungseinrichtungen. ER galt als Gegner der so genannten „Befreiungstheologie“ übte jedoch auch Kritik an der Position jener Katholiken, die nach der Abschaffung dieser Theologie, den Armen kein Augenmerk mehr widmeten. Von 1980 bis 1984 war er auch Mitglied des Päpstlichen Laienrates.
Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zu lateinamerikanischen Themen, darunter: “La Crisis del Uruguay y el Imperio Británico”, “El Uruguay como problema”, “Geopolítica de la Cuenca del Plata” “Historia de la Iglesia en América Latina”, “Perón y la alianza argentino-brasileña”, “La América Latina del Siglo XXI”. Noch vor zwei Wochen hatte er in Montevideo sein letztes Werk “Los Estados Continentales y el Mercosur” vorgestellt. “Jede Generation muss eine neue Botschaft hinterlassen und den neuen Anforderungen der Geschichte entsprechen und meine Idee lautet: wir brauchen eine moralische und intellektuelle Einheit”, so Methol Ferré im Jahr 2002, “Wenn wir auf unsere Geschichte zurückblicken, so sehen wir dass ganz Südamerika eine spanische Kolonie (Virreinato) Perus war. Bis 1776 waren auch wir Uruguyer Peruaner, was wir heute jedoch vergessen haben. Damals gehörten wir alle zu Peru, von Norden bis Süden” (CE) (Fidesdienst, 18/11/2009)


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