ASIEN/INDIEN - Bei gemeinsamen Gesprächen befassen sich katholische Bischöfe und christliche Parlamentarier mit der Rolle der Katholiken in Indien: „Nein“ zur religiösen Diskriminierung

Freitag, 16 Juli 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Am 14. Juli trafen sich beim Sitz der indischen Bischofskonferenz in New Delhi die katholischen Bischöfe zu Gesprächen mit den christlichen Parlamentarien des Landes. Im Mittelpunkt standen dabei vor allem die religiöse Diskriminierung, die Gleichberechtigung zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften, das Engagement für den wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt unter den armen Bevölkerungsteilen.
Wie aus einer Verlautbarung hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, gratulierte der Vorsitzende der indischen Bischofskonferenz, Kardinal Telesphore Toppo, den christlichen Parlamentariern in seiner Begrüßungsansprache zu ihrem Erfolg bei den jüngsten Wahlen. Außerdem wünschte er ihnen den Segen Gottes bei ihrem wertvollen Dienst am Gemeinwohl der indischen Bevölkerung. Die Kirche sei „freundschaftlich mit dem indischen Staat und dem indischen Volk verbunden“. „Die Kirche trägt die ihr von Gott anvertraute Verantwortung für den Sendungsauftrag Jesu, das Land zu lieben und ihm zu dienen. Und in diesem Bemühen richtet die Kirche auch ihren Blick auf die Parlamentarier wenn es um die Leitung und Zusammenarbeit bei dieser Mission geht“, so der Kardinal.
Neben Kardinal Toppo waren auch Erzbischof Vincent Concessao von Delhi und der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Bischof Donald D’Souza anwesend sowie weitere Bischöfe und Mitglieder der Kommission für Minderheiten. Unter den 17 teilnehmenden Parlamentariern war auch der neue Minister Oscar Fernandez, dem Erzbischof Concessao „alles Gute bei seiner Arbeit“ in seinem wichtigen Amt als Minister für Statistik und Planung wünschte.
Im Rahmen ihrer Gespräche befassten sich die Bischöfe und Parlamentarier mit Themen, die der katholischen Kirche besonders am Herzen liegen, darunter auch die Frage des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritts unter den christlichen Dalit und Kastenlosen. Kardinal Toppo betonte dabei auch, dass die Kirche vom Staat gleiche Rechte und Möglichkeiten wie andere Religionsgemeinschaften fordere. Eine Diskriminierung aus religiösen Gründen verstoße gegen die indischer Verfassung, weshalb jedes Gesetz und jede Institution sowie jedes praktische Vorgehen, das die Gleichberechtigung nicht respektiere, korrigiert werden müsse. Deshalb sollten auch christliche Dalit dieselben Rechte genießen wie die Mitglieder anderer Glaubensgemeinschaften.
Bei den Gesprächen wurde auch die Druckausübung auf christliche Minderheiten in verschiedenen Teilen Indiens erwähnt und dabei an das intolerante Gedankengut einiger extremistischer Hindugruppen erinnert. Die Anwesenden waren sich jedoch einig, dass die gegenwärtige Regierung bereits Fortschritte bei den dringlichsten Problemen religiöser Minderheiten erreicht habe. Diese Bemühungen sollten jedoch intensiviert werden, so die Gesprächsteilnehmer, damit die christliche Gemeinschaft weiterhin ihren Beitrag zum Wohl der Nation leisten kann. (PA) (Fidesdienst, 16/7/2004 - 37 Zeilen, 399 Worte)


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