ASIEN/PAKISTAN - Die christlichen Gemeinden an vordersteter Front im Kampf gegen die religiöse Diskriminierung: Vorbereitungen für die nationale Konferenz am 24. Oktober

Dienstag, 6 Oktober 2009

Islamabad (Fidesdienst) – Die Vorbereitungen verschiedener christlicher Gemeinden in Pakistan für die nationale Konferenz, bei der sich am kommenden 24. Oktober die Christen versammeln und auf friedliche Weise gegen jede Form von religiöser Diskriminierung demonstrieren werden, laufen auf Hochtouren. Laut Angaben der pakistanischen Kirche zu Fides werden an der Konferenz Repräsentanten der christlichen Gemeinden aller im Land gegenwärtigen Konfessionen, sowie Mitglieder anderer religiöser Gemeinschaften und Vertreter gemäßigter islamischer Gruppen teilnehmen. Die pakistanischen Christen sind vom Ergebnis der jüngsten Begegnung zwischen Papst Benedikt XVI und dem Präsidenten Pakistans, Asif Ali Zardari, ermutigt, der es als „eine Notwendigkeit“ definiert hat, „jede Form der Diskriminierung aufgrund der Religion in seinem Land zu überwinden.“
„Es wird ein langer und schrittweiter Prozess sein: heute sind die Gläubigen in Christus Opfer ungerechter Anklagen und es wird Zeit brauchen, bis sie wirklich die gleichen Rechte geniessen können. Aber der Weg, der gegangen werden muss und der Institutionen, Religionsgemeinschaften und die Zivilgesellschaft mit einbezieht, ist der richtige und wir werden ihm weiter folgen“ so in einem Gespräch mit Fidesdienst S. Exz. Msgr. Lawrence Saldanha, Präsident der Bischofskonferenz.
Auf der Tagesordnung der Konferenz des 24. Oktober stehen zwei grundlegende Themen: die Abschaffung des Gesetzes zur Blasphemie, das kürzlich im Zentrum einer neuen, von der katholischen Gemeinschaft geförderten Petition stand; die Frage der nationalen Bildungspolitik 2009, in den vergangenen Wochen von der Regierung in Islamabad bekannt gegeben, die verpflichtend den Arabischunterricht und den Unterricht in islamischer Religion in den Schulen auferlegt.
Die Kommission „Gerechtigkeit und Frieden“ der Bischofskonferenz Pakistans hat sich kürzlich zu beiden Themen geäußert: das Gesetz zur Blasphemie wird als „ungerecht und diskriminierend“ angesehen, eine Maßnahme, die nur zu oft von den Extremisten benutzt wird, um die Mitglieder der anderen religiösen Gemeinschaften zu treffen; hinsichtlich der grundlegenden und delikaten Frage der öffentlichen Bildung, hat die Kommission angemerkt, dass „wenn die Regierung glaubt, eine öffentliche Bildung wäre ohne Pflichtunterricht in Arabisch und Islamischer Religion nicht möglich, sind wir gezwungen, die religiöse Ausbildung für Hindus, Christen, Sikh und Parsi in ihrer respektiven Konfession zu fordern.“
Die Christen nehmen Bezug auf die Artikel 20 und 22 der pakistanischen Konstitution, die im Geist des „Vaters der Nation, Ali Jinnah, allen Bürgern gleiche und freie Staatsangehörigkeit garantiert, unabhängig von dem Glauben, den sie bekennen und von ihrer religiösen Zugehörigkeit.“ Die nationale Konferenz des 24. Oktober kündet also eine Initiative juristischer Art an, da die Christen an den Obersten Gerichtshof Pakistans appellieren könnten. (PA) (Agenzia Fides 6/10/2009)


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