AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - 42 Millionen Menschen auf der Flucht vor dem Krieg, 80% davon von armen Ländern aufgenommen.

Mittwoch, 17 Juni 2009

New York (Fidesdienst) – 42 Millionen ist die Zahl der Menschen, die auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung sind; 80% von ihnen befinden sich in Ländern der sog. Dritten Welt. Dies geht aus dem statistischen Jahresbericht des Hohen Kommissariats für Flüchtlingsfragen der Vereinten Nationen (UNHCR) - “Global Trends” - hervor, der am 16. Juni veröffentlicht wurde und eine Bilanz bis Ende 2008 erstellt.
Dieses Drama hat seinen Ursprung in der merklich verlangsamten Rückführuung der Flüchtlinge sowie in der immer längeren dauer der Konflikte, was zu Formen von Dauer-Exil führt. Die Gesamtzahl umfasst 16 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende und 26 Millionen evakuierte im Heimatland. Die schlimmsten Situationen finden wir in Afrika und Asien. “2009 verzeichnen wir ein starke, Zwangs-Migration vor allem in Pakistan, Sri Lanka und Somaliland” erklärte der Hochkommissar Antonio Guterres. 5,7 Millionen dieser Flüchtlinge leben in einem wirklichen Limbus, heißt es in dem UNHCR-Bericht. Es handelt sich dabei um 29 unterschiedliche Gruppen, die jede 25.000 Flüchtlinge umfasst, die seit mehr als 5 Jahren in 22 Ländern leben, ohne Aussicht auf eine schnelle Lösung ihrer Situation zu haben.
Ung. 2 Millionen Flüchtlinge und Evakuierte konnten 2008 in ihre Heimat zurückkehren, wobei die Zahl geringer ist als die im Vorjahr. Die Heimführung der Flüchtlinge (604.000) ist um 17% gesunken, während die der Evakuierten (1,4 Millionen) um 34% gesunken ist. Die Rückführung, die gewöhnlich als die am weitesten verbreitete Lösung für Flüchtlinge angesehen wird, ist auf die zweitniedrigste Stufe der letzten 15 Jahre abgesunken. “Diese niedrigeren Zahlen reflektieren zum Teil die Verschlechterung der Sicherheitsbedingungen vor allem in Afghanistan und im Sudan”, heißt es in dem Bericht. Die UNHCR kümmert sich um 25 Millionen Personen, von denen 14,4 Mio. - gut 13,7 Mio mehr als im vergangenen Jahr – Evakuierte sind und 10,5 Mio Flüchtlinge. Die übrigen 4,7 Mio Flüchtlinge sind Palästinenser unter der Obhut von UNRWA(United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees in the Near East).
Was die Länder betrifft, so hat Columbien mit die größte Anzahl von Evakuierten: man schätzt ca. 3 Mio Personen. Im Irak gab es Ende 2008 2,6 Mio Evakuierte; 1,4 Mio Evakuierte über die vergangenen 3 Jahre. In der Region Darfur, im Sudan, beliefen sich die Evakuierten auf über 2 Millionen. Das Wiederaufflammen der Konflikte im östlichen Teil der Demokratischen Republik Kongo und in Somaliland im letzten Jahr hat wiederum 1,5 bzw. 1,3 Mio Evakuierte zur Folge. Anfang des Jahres konnten wir massive Zwangsmigrationen in Kenya feststellen, während der Konflikt in Georgien 135.000 zur Flucht gezwungen hatte. Die Anzahl der Evakuierten hat sich auch in Afghanistan, Pakistan, Sri lanka und im Yemen erhöht.
“Die Entwicklungsländer haben 80% der Flüchtlinge insgesamt aufgenommen, was den unverhältnismäßigen Druck, der auf diesen Ländern lastet, die weniger Mittel haben dafür aber mehr internationale Hilfe brauchen, nur unterstreicht”, erklärt UNHCR. Zu den Haupt-Aufnahmeländern für Flüchtlinge gehören 2008 Pakistan (mit 1,8 Mio), Syrien (1,1 Mio),der Iran (980.000), Deutschland (582.000), Jordanien (500.4000), der Tschad (330.500), Tanyania (321.900) und Kenia (320.600). Die hauptsächlichen Ursprungsländer waren Afghanistan (2,8 Mio) und der Irak (1,9 Mio) – beide Länder stellen 45% der zur Kompetenz des UNHCR gehörenden Flüchtlinge. Weitere Ursprungsländer sind Somaliland (561.000), der Sudan (419.000), Kolumbien (374.000) und die demokratische Republik Congo (368.000). (L.M.) (Fiedesdienst 17/6/2009)


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