AMERIKA/VEREINIGTE STAATEN - MISSION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur“: Wir können nicht wissen, was ein Migrant dabei fühlt, doch wir wissen wie sehr die Sonne brennt, welche Auswirkungen dies hat, wie hart es ist und dass es ungerecht ist, dass Menschen auf diese Weise sterben müssen“

Donnerstag, 18 Juni 2009

Nogales (Fidesdienst) – „Warum müssen Menschen mitten im Sommer zu Fuß die Wüste Arizonas durchqueren?“: auf diese Frage antwortet die US-Amerikanerin Kathryn Rodriguez, die Hilfsprogramme für Zuwanderer koordiniert, und mit einer Gruppe einen Teil des Weges geht, auf dem viele Auswanderer auf ihrem Weg in das neue Leben sterben. „Migration ist etwas Globales, vor allem für Arizona und die USA. Die Zuwanderung ist zu einer brennenden Frage geworden, die Menschen sterben, wie viele Menschen in aller Welt sterben. Wir wollen mit unserem Marsch von Sasave Sonora nach Tucson Arizona eine Antwort suchen, nicht um uns vorstellen zu können, was es heißt ein Auswanderer zu sein oder was es heißt zu leiden, denn wir wissen, dass wir privilegiert sind, wir wissen, dass die Amerikaner wahrscheinlich die am meisten privilegierte Gruppe der Welt sind. An der Grenze stoßen wir auf Leichen. Es ist schrecklich. Diese Menschen werden wahrscheinlich nie mehr identifiziert werden können. Bei manchen sieht man nicht einmal ob es ein Mann oder eine Frau war. Es tut weh, zu wissen, dass Menschen sterben, unabhängig ob man meint, dass es strengere Regeln für die Migration geben sollte, oder ob man meint, dass mehr Mexikaner kommen sollten. Zur Menschenrechtskrise gehört auch das Problem der Migranten. Alle Menschen, die hier sind, haben über 30 Meilen zu Fuß zurückgelegt, wenig geschlafen, Blasen an den Füßen und sie sind erschöpft, doch am Schluss werden sie nach Hause gehen, in ihre Schulen, Kirchen und Gemeinden und von der Wüste Arizonas erzählen und von dem Wenigen, dass sie hier gefunden haben. Denn wir leiden nicht, wir erleben nur einen kleinen Teil davon, was Menschen tatsächlich auf dieser Flucht durchmachen. Wir können nicht wissen, was ein Migrant dabei fühlt, doch wir können sagen, dass wir hier waren, an diesem Ort, dass wir wissen, wie sehr die Sonne brennt, welche Auswirkungen dies hat, wie hart es ist, und dass es ungerecht ist, dass Menschen auf diese Weise sterben müssen“. (Luca de Mata) (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, den der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO ab dem 29. Juni im Abendprogramm ausstrahlen wird). (Fidesdienst, 17/06/2009 – 19 Zeilen, 286 Worte)


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