EUROPA/ITALIEN - MISSION UND EMIGRATION - „Der Koffer mit der Paketschnur“: Merken wir nicht, dass Afrika hier bei uns ist und unsere Felder bewirtschaftet? Ist es möglich, dass niemand bemerkt hat, dass bei uns auf dem Land nicht mehr unsere jungen Menschen leben?

Freitag, 12 Juni 2009

Rom (Fidesdienst) – Wenn ich jemand mit einem großen Herzen sagen höre: „Ich würde gerne einen Krankenwagen für Afrika stiften“, dann denke ich, dass man vorher Straßen, Abwasserkanäle, Kläranlagen und Trinkwasser schenken sollte. Afrika ist eine unerschöpfliche Quelle, Diamanten und Gold, Mineralien, wie das unauffindbare Coltan oder Uran, es gibt Erdöl, Wasser und fruchtbaren Ackerboden, doch in Wirklichkeit ist es für viele aus westlichen Ländern nur ein Ort, wo alles wenig kostet, einschließlich der Fotosafari und der Strände mit kristallklarem Wasser. Doch wir haben noch nicht gemerkt, dass Afrika hier bei uns ist und für uns und unsere Kinder die Felder bewirtschaftet. Auf unseren Hügeln gibt es keine Bauernhöfe mehr sondern Agritourismus-Betriebe, ehemalige Bauernhöfe, auf denen heute die Städter ihre Ferien verbringen. Und wenn wir bemerken, dass Afrika hier bei uns ist, dann erschrecken wir darüber und sagen: „Sie kommen und nehmen uns die Arbeit weg“. Ist es möglich, dass wir noch nicht bemerkt haben, dass bei uns auf dem Land nicht mehr unsere jungen Menschen leben? Hat noch niemand gemerkt, dass es viele alte Käsesorten nicht mehr gibt, und dass heute Inder, anders aussende groß gebaute Menschen mit Turban …die Kühe melken?“ (Luca de Mata) (Vorschau auf die vierteilige Dokumentationsreihe: „Der Koffer mit der Paketschnur“: Ein Bericht zur Emigration in aller Welt, den der italienische staatliche Fernsehsender RAIUNO ab dem 29. Juni im Abendprogramm ausstrahlen wird). (Fidesdienst, 12/06/2009 – 19 Zeilen, 286 Worte)


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