AFRIKA/KENIA - Der Erzbischof von Mombasa warnt vor den neuen Versuchen, die Ethnizität für politische Zwecke zu missbrauchen.

Montag, 6 April 2009

Nairobi (Fidesdienst )- “Wir verurteilen aufs Äußerste diesen wiederholten Versuch von Seiten der Politik, die Kenianer in ethnische Enklaven zu schieben“ so Seine Exz. Msgr. Boniface Lele, Erzbischof von Mombasa (Kenya) in einer an die örtliche Presse gesandten Erklärung. In der Erklärung hebt Msgr. Lele hervor, dass die Ethnizität eine der jüngsten Gründe der Gewalt nach den Wahlen ist.
Laut der katholischen Agentur CISA von Nairobi gab es in den letzten Tagen Mitteilungen über Pläne zur Kreation einer politischen Allianz zwischen den Gemeinden Kikuyu e Kalenjin in Voraussicht der Präsidentschaftswahlen 2012. Die Kikuyu sind hauptsächliches Ziel der Gewalt gewesen, die die Provinz von Rift Valley als Folge auf die umstrittene Wiederwahl des Präsidenten
Mwai Kibaki, un Kikuyu, im Jahr 2007.
In den ersten Monaten des Jahres 2008 wurde Kenia von der gewaltsamsten und gefährlichsten Krise seiner jüngsten Geschichte, nachdem der Kandidat der Opposition Raila Odinga den scheidenden Präsidenten Kibaki angeklagt hatte, die Präsidentschaftswahlen des 27. Dezember 2007 auf unehrliche Weise gewonnen zu haben.
Für mindestens zwei Monate brachen in verschiedenen Gebieten des Landes Auseinandersetzungen aus zwischen den beiden Parteien und den Polizeikräften, bei denen einer der auslösenden Faktoren die Ethnizität war. Es gab hunderte von Toten, hunderttausende waren gezwungen, in die Flüchtlingslager zu fliehen (wo sich jetzt immer noch tausende befinden) und die nationale Ökonomie erlitt einen schweren Schlag. Die Krise wurde durch die Vermittlung des ehemaligen Generalsekretärs der Uno, Kofi Annan, gelöst, dem es gelang, eine Regierung der nationalen Einheit zu erlangen unter dem Vorsitz von Raila (der Premierminister wurde, eine Rolle, die in der Konstitution nicht vorgesehen war und eigens eingefügt wurde), während Kibaki Staatsoberhaupt blieb.
„Unser politisches Leadership hat es bestens verstanden, die Ethnizität zu benutzen um den Bürgern Angst einzuflößen und hat diese für ihren gierigen Machtwillen ausgenützt“ so der Erzbischof von Mombasa. „Die Kirche kann nicht schweigen und zusehen, wie die negative Ethnizität und die Straffreiheit sich im Land einnisten.“
Die kenianischen Bischöfe ermahnen ihre Mitbürger im Hinblick auf die Risiken die ein Missbrauch der Ethnizität zu politischen Zwecken mit sich bringt (siehe Fides 16/1/2009).
„Für das politische Leadership und alle Kenianer Moment ist gekommen ihre ethnischen Neigungen aufzugeben und die Idee der Nation anzunehmen“ so weiter der Erzbischof von Mombasa, der erneut unterstreicht, dass die politischen Verantwortlichen aufgrund ihrer Gesinnung, ihres Verdienstes und ihrer Fähigkeiten gewählt werden müssen und nicht aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit.
„Laut Angaben der Wissenschaftler der afrikanische Geschichte wurde ein erheblicher Teil der „Ethnien“ des Kontinents von den Kolonisierenden schlichtweg erfunden nach der Regel „teile und herrsche.“ Diese Aufteilung wurde dann so ins Gewissen der Bevölkerung eingeprägt, dass sie auch die nach-koloniale Geschichte verschiedener Staaten beeinflusst, auch im Hinblick auf den Missbrauch dieses Begriffs von Seiten örtlicher Politiker. (Fidesdienst 6/4/2009 Zeilen 42 Worte 464)


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