EUROPA/ITALIEN - Nach 25 Jahren wird die „Kirche der Chinesen“ in Neapel wieder eröffnet: hier ließ sich vor 250 Jahren die erste chinesische Auslandsgemeinde nieder

Mittwoch, 4 März 2009

Neapel (Fidesdienst) – Im neapolitanischen Stadtteil „Rione Sanità“ hat sich (vor 250 Jahren) die erste chinesische Auslandsgemeinde angesiedelt, was nicht zuletzt von dem solidarischen und gastfreundlichen Gemüt der Neapolitaner zeugt. Der 2. März war ein wichtiges Datum für die chinesische Gemeinde in Neapel: der Erzbischof von Neapel, Kardinal Crescenzio Sepe, eröffnete nach 25 Jahren die Pforte der „Discesa dei Cinesi“ und die Kirche der chinesischen Gemeinde (neben dem Krankenhaus „Elena d’Aosta“), die der Heiligen Familie geweiht ist, wo er auch am Grab des aus Eboli (bei Salerno) stammenden Priesters Matteo Ripa (1862-1746) verweilte, der als Missionar in China tätig und dort sehr beliebt war. Matteo Ripa Gründete auch das Kolleg der Chinesen, aus dem sich später die so genannte „Università Orientale“ entwickelt, die bei den Studenten sehr beliebt ist.
„Dies ist eine Bereicherung für unsere Stadt und für unsere Gesellschaft“, so Kardinal Sepe bei seinem Besuch in der Kirche, bei dem auch 45 Mitglieder der chinesischen Gemeinde, darunter auch die beide Priester Pietro und Paulo anwesend waren, die das „Vater unser“ in ihre Muttersprache sangen.
Die Kirche von der Heiligen Familie wurde vor 267 Jahren eingeweiht und wurde nun wieder eröffnet, doch es sind umfassende Restaurierungsarbeiten notwendig. Anlässlich seines Besuchs wurde dem Kardinal auch das Restaurierungsprojekt vorgestellt, in dessen Rahmen Arbeiten im Umfang von rund 100.000 Euro durchgeführt werden, die die Verwaltung des Stadtteils „Rione Sanità“ zur Verfügung stellt. Die Restaurierungsarbeiten sollen bis Oktober dieses Jahres fertig gestellt sein.
Die Brückenfunktion zu China wird Neapel an zwei weitern Daten konkret ausüben: am 24. Mai werden sich alle katholischen Auslandsgemeinden in Italien in Neapel treffen und im Oktober findet ein historisch-kultureller Kongress statt, an dem auch Vertreter der Chinesischen Akademie teilnehmen werden. (CS) (Fidesdienst, 04/03/2009 – 29 Zeilen, 301 Worte)


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