ASIEN/INDIEN - Zum Fall des indischen Staatsbürgers Brian Savio O’Connor, der in Saudi-Arabien festgenommen und gefoltert wurde, bitten die indischen Bischöfe um offizielle diplomatische Schritte der Regierung

Freitag, 4 Juni 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Die Katholiken in Indien sind besorgt im Zusammenhang mit dem Fall des indischen Katholiken, Brian Savio O’Conner aus dem indischen Unionsstaat Karnataka, der in Saudi-Arabien wegen seines christlichen Glaubens verhaftet und gefoltert wurde.
Wie der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz, P. Babu Joseph, dem Fidesdienst mitteilt, sollen die Bischöfe sich offiziell mit der saudiarabischen Botschaft in New Delhi in Verbindung gesetzt haben, von wo sie aber keine Antwort erhalten haben. Deshalb hätten sich die Bischöfe entschlossen den institutionellen Weg zu gehen und die indische Regierung um offizielles diplomatisches Eingreifen hinsichtlich er Auslieferung von Brian O’Conner gebeten.
Unterdessen baten die Bischöfe auch alle Gläubigen des Landes, insbesondere im Unionsstaat Karnataka, wo die Angehörigen O’Conners leben, um ihr Gebet für eine Freilassung des indischen Katholiken.
Auch die „All India Catholic Union“, in der sich insgesamt 16 Millionen katholische Laiengläubige zusammenschließen bat in einem Schreiben an den saudiarabischen König um die Freilassung von O’Connor. „Religionsfreiheit ist ein Bestandteil der heutigen Kultur. Sie ist auch Teil der Rechte, die von den Vereinten Nationen für alle Menschen festgelegt wurden“, so ein Vertreter des Verbandes.
O'Conner wurde misshandelt und gefoltert, weil er zu Jesus Christus gebetet hatte. Deshalb wurde er von der saudiarabischen Religionspolizei „Muttawa“ vor sechs Monaten festgenommen und in das Ali-Hira-Gefängnis in der Landeshauptstadt gebracht. Angaben der Familienangehörigen O’Connors zufolge soll der Mann sechs Monate in der Haftanstalt festgehalten worden und dort gefoltert worden sein. Er soll unter anderem mit dem Kopf nach unten aufgehängt und mit Elektroschock gefoltert worden sein. Außerdem habe man ihn gezwungen von seinem Glauben abzuschwören. Der Mann soll sich heute mit Rippenbrüchen in einer Haftanstalt in Olaya aufhalten.
Offiziell wurde O’Connor von der Religionspolizei wegen Drogenkonsums und seines christlichen Gebets festgenommen, wofür er mit der Todesstrafe rechnen muss. Seine Familienangehörigen halten die Anklage wegen Drogenkonsums für falsch. Im Übrigen sein O’Connor ein guter Christ. Den Angehörigen zufolge sollen saudiarabische Polizeibeamte auch versucht haben, Brian O’Connor zum Islam zu bekehren und ihm dabei mit dem Tod gedroht haben. (PA) (Fidesdienst, 4/6/2004 - 35 Zeilen, 357 Worte)


Teilen: