ASIEN/INDIEN - Eine stabile Regierung soll dem Land Frieden, Allgemeinwohl und harmonisches Zusammenleben ermöglichen. Dies wünschen sich die Kirchen für die politische Zukunft des Landes

Montag, 24 Mai 2004

New Delhi (Fidesdienst) - Eine stabile Regierung, mit der eine Zeit des Friedens, des Allgemeinwohls und des wirtschaftlichen Aufschwungs und der guten Beziehungen zu den Nachbarländern beginnt wünscht sich die Bischofskonferenz in einem Kommentar zu den Ergebnissen der jüngsten Wahlen und zur Ernennung von Manmohan Sing aus der Kongresspartei zum Premierminister.
In einer Botschaft, die dem Fidesdienst vorliegt, schreibt der Generalsekretär der indischen Bischofskonferenz, Bischof Percival Fernandez: „Wir sind stolz auf unser Land, in dem es einen demokratischen und friedlichen Machtwechsel gegeben hat. Wir haben unsere demokratischen Werte festigen können und die rechtsstaatlichen Kriterien bei der Regierungsbildung verfolgt. Nun ist die neue Regierung verpflichtet, sich für das Allgemeinwohl der Bevölkerung zu engagieren und dabei ausgegrenzten und weniger begünstigten Gruppen ein besonderes Augenmerk zu widmen. Man muss sich darum bemühen, ein allen Sektoren der indischen Gesellschaft ein sicheres und harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen.“
„Die Menschen haben große Erwartungen hinsichtlich der neuen Regierung und wir hoffen, dass diese erfüllt werden können“, so der Generalsekretär weiter. Dabei weist der Bischof auch darauf hin, dass vor allem die Christen, die in der Vergangenheit unter der Verbreitung des hinduistischen Radikalismus gelitten hatten, auf eine bessere Zukunft für alle und insbesondere für religiöse Minderheiten hoffen.
Auch das National United Christian Forum begrüßte den Regierungswechsel. Das Forum, in dem sich Vertreter der verschiedenen christlichen Konfessionen in Indien zusammenschließen, wünscht sich um eine Festigung der säkularen Traditionen, für die das Land in der ganzen Welt bekannt ist und bittet alle politischen Parteien um verantwortliche Zusammenarbeit mit der neuen Regierung, damit die Wünsche der Wähler nicht enttäuscht werden.
Nachdem Sonia Gandhi auf das Amt der Ministerpräsidentin verzichtet hatte, wurde der ehemalige Finanzminister (1991-1996) der Kongresspartei, Manmohan Singh zum Premierminister ernannt. Er ist vor allem für die Einleitung von Wirtschaftsreformen in Indien bekannt. Als bekennender Sikh ist Singh der erste nichthinduistische Premierminister Indiens. Der neuen indischen Regierung gehören insgesamt 67 Minister an, die zusammen mit Singh vereidigt wurden. (PA) (24/5/2004 - 34 Zeilen, 341 Worte)


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