AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - DIE OFFIZIELLE ANERKENNUNG BOZIZÉS DURCH DIE NACHBARLÄNDER MACHT DEN WEG FREI FÜR INTERNATIONALE HILFEN UND DIE NORMALISIERUNG DER LAGE

Freitag, 6 Juni 2003

Bangui (Fidesdienst) – Die Anerkennung von Francois Bozizè als Präsident der Zentralafrikanischen Republik durch die Nachbarländer und Mitgliedsstaaten der Zentralafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion (CEMAC) „ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zu Normalisierung des Landes“, so ein Missionar im Gespräch mit dem Fidesdienst. „Nach einer monatelangen politischen und militärischen Krisensituation ist das Land zum Überleben auf Finanzhilfen der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds angewiesen, die jedoch nur gewährleistet werden, wenn es eine offiziell anerkannte Regierung gibt“, so der Missionar, „Deshalb ist der Beschluss der CEMAC sehr wichtig. Dies gilt auch für das Versprechen Bozizés hinsichtlich der Einberufung von freien Wahlen innerhalb einer angemessenen Frist. Das wichtigste Problem ist nun der Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Infrastrukturen und die Auszahlung der Gehälter der Beamten sowie die Bekämpfung des im Land um sich greifenden Banditentums“.
In einer offiziellen Verlautbarung zu ihrer Sitzung, die am 3. Juni in Gabun stattgefunden hat, erklären die Mitgliedsländer des CEMAC (Kamerun, Tschad, Kongo, Äquatorialguinea, Gabun und Zentralafrikanische Republik): „Die Staatschefs haben beschlossen, die neue Regierung der Zentralafrikanischen Republik offiziell anzuerkennen“. Bozizé will seinerseits im Januar 2005 Neuwahlen einberufen.
Am 15. März hatte Bozizé nach dem Sturz des vorherigen Präsidenten Ange-Felix Patassé die Macht übernommen, womit ein im Oktober 2002 begonnener Konflikt beendet wurde.
„Was das Banditentum anbelangt“, so der Missionar gegenüber dem Fidesdienst, „hat die Regierung unter Beweis gestellt, dass sie ernsthaft gegen dieses Problem vorgehen will. In den vergangenen Wochen hat sich die Sicherheitslage in der Hauptstadt bereits gebessert, wobei es jedoch in den ländlichen Gebieten immer noch große Schwierigkeiten gibt, da die Banden hier weiterhin ungehindert ihr Unwesen treiben können. Im Norden des Landes gibt es keine Kontrollen an der Grenze zum Tschad, weshalb aus dem Nachbarland Banditen in das Land kommen, die die Dörfer Zentralafrikas ausrauben“.
Trotz der Schwierigkeiten nehmen die Missionare ihre Arbeit auch in gefährlichen Gebieten langsam wieder auf: „Gegen die Kirche als solche wurde keine Gewalt verübt, doch viele Missionen wurden während des Krieges oder danach geplündert. Nun muss alles, was zerstört wurde, wieder repariert werden. Die Straßen sind immer noch unsicher, doch die meisten Missionare setzten ihre Arbeit fort, obschon viele von ihnen nicht einmal ein Fahrzeug besitzen, was bei Pfarreien, die über ein mehrer hundert Quadratmeter ausgedehntes Gebiet verstreut liegen, eigentlich unbedingt notwendig wäre“.
(LM) (Fidesdienst 6/6&2003 – 37 Zeilen, 395 Worte)


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