ASIEN/TAIWAN - HIRTENBRIEF VON KARDINAL PAUL SHAN: „LASST UNS EINE NEUE FASTENZEIT LEBEN ZUR BEKÄMPFUNG VON SARS“

Montag, 2 Juni 2003

Taipeh (Fidesdienst) – Alle Menschen guten Willens in dieser kritischen Zeit zur Bekämpfung von SARS ermutigen: dies möchte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Taiwan und Bischof der Diözese Kaohsiung in einem, Kardinal Paul Shan, in einem am 25. Mai mit dem Titel „Lasst uns eine neue Fastenzeit leben zur Bekämpfung von SARS“.
„Das Wort Quarantäne kommt aus dem Lateinischen und steht für eine Zeit der Pause oder der Isolierung, die 40 Tage dauert“, heißt es in dem Hirtenbrief, „Es besteht eine offensichtliche Verbindung mit der Fastenzeit, die wir in der Kirche kennen. Während der zeit der Isolierung ist die Freiheit eingeschränkt und das Leben schwierig und alles wird damit gerechtfertigt, dass die Übertragung des Virus auf andere vermieden werden soll. Auch die christliche Fastenzeit bedeutet in gewissem Sinn Isolierung: sie besteht aus zwanzig Tagen der Enthaltsamkeit und des Gebets, wobei die Erfahrung Jesu in der Wüste nachempfunden werden soll, der sich aus eigenem Willen für die Isolierung entschieden hatte“. In der gegenwärtigen schwierigen Zeit „möchte die Kirche ebenfalls noch einmal auf den Geist der Fastenzeit hinweisen: das Böse soll vermieden werden, indem man Gutes tut; man soll selbst Opfer bringen zum Wohl der anderen“.
Kardinal Shan fordert auch alle Bürger Taiwans auf „die von den Behörden angeordneten Schutzmaßnahmen zur Vorbeugung gegen die Epidemie zu befolgen. Wenn jemand unter Quarantäne gestellt wird, dann muss diese ernsthaft befolgt werden“.
Abschließend enthält der Hirtenbrief folgende Empfehlungen für die Christen:
- tägliche Gewissensprüfung zum Schutz der eigenen moralischen Integrität;
- Bewahrung eines reinen Herzens durch Vermeiden von Sünden;
- bedachte Meinungsäußerung zur Verhinderung von Angriffen auf die soziale Ordnung;
- Fasten und Enthaltsamkeit;
- inständiges Gebet;
- Bewahren der Hoffnung, denn „nach der Finsternis kehrt das Licht zurück“.
(NZ) (Fidesdienst 2/6/2003 – 27 Zeilen, 298 Worte)


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