ASIEN/INDIEN - Katholischer Priester ermordet: er engagierte sich für den Dialog zwischen Hindus und Christen

Dienstag, 23 September 2008

New Delhi (Fidesdienst) – Die katholische Kirche in Indien trauert um einen Priester und eine freiwillige Helferin, die im Dorf Chota Tampur in der Nähe von Dehradun in der Diözese Meerut im nordindischen Unionsstaat Uttarkhand lebten und arbeiteten. Es handelt sich um P. Samuel Francis, auch „Swami Astheya“ genannt, da er sich für ein Leben als Eremit in einem christlich geprägten „Ashram“, dem typischen Kloster der Hindus entschieden hatte. Der 60jährige Priester wurde am 22. September zusammen mit einer freiwilligen Helferin namens Mercy tot aufgefunden. Wie aus ersten Ermittlungen hervorgeht wurden die beiden bereits zwei Tage zuvor ermordet.
Wie es in einer Verlautbarung der Indischen Bischofskonferenz heißt, scheint der Mord nichts mit der Welle antichristlicher Gewalt radikaler Hindu-Gruppen zu tun zu haben. Es wird vermutet, dass es sich um einen Raubüberfall handelt.
In dem christlichen Ashram trafen sich Priester, Ordensleute, kirchliche Gruppen und Jugendliche zur Einkehr und Meditation. Doch das Gebetszentrum nimmt auch Arme und Bedürftige auf. Außerdem dient es als Veranstaltungsort für interreligiöse Treffen und Begegnungen und den Dialog zwischen Hindus und Christen.
Deshalb sei das Zentrum besonders wichtig, so die Ortskirche, denn P. Samuel habe gezeigt, dass der Dialog und der gegenseitige Respekt die Grundlage für interreligiöse Beziehungen sind und er habe ein Modell vorgeschlagen, bei dem alle Religionsgemeinschaften sich gemeinsam für Frieden und Harmonie im Land einsetzen.
Der Priester wurde am 23. September in Chota Rampur beigesetzt. An der Begräbnisfeier nahmen zahlreiche Christen und Vertreter anderer Religionsgemeinschaften teil. (PA) (Fidesdienst, 23/09/2008)


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