ASIEN/INDIEN - Verband der Katholischen Presse in Indien feiert 40jähriges Gründungsjubiläum. „Die katholische Glaubensgemeinschaft hat sich als eine der ersten für die Medien interessiert und dies oft dank des Engagements der Missionare“, so der Sprecher der Indischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph, zum Fidesdienst

Montag, 15 März 2004

Bangalore (Fidesdienst) - „Mit 40 Jahren ist ein Mensch gereift. Der Verband der Katholischen Presse in Indien (Indian Catholic Press Association, ICPA) ist 40 Jahre alt geworden: weshalb man eine Bilanz über die Vergangenheit ziehen und über Zukunftsperspektiven sprechen kann“, so der Sprecher der Indischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph, in einem Beitrag für den Fidesdienst.
„Der ICPA wurde 1964 als Zusammenschluss katholischer Zeitungen und Zeitschriften, Presseagenturen und Verlagshäuser, Journalisten, Wissenschaftler und Dozenten aus dem Bereich der Kommunikationswissenschaft gegründet. Die Gründer waren die Direktoren verschiedener katholischer Tageszeitungen (Deepika, Kerala Times und Thozihilali) und Zeitschreifeten (Examiner, Herald, Sanjivan, Taknno). Heute hat der Verband über 150 Mitglieder, Von Anfang an veranstaltete der ICPA Tagungen und Seminare in der Absicht zum Wachstum der katholischen Medien beizutragen“. Zu den Zielen gehören nach Angaben des Sprechers auch die Förderung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Mitgliedern sowie Information und Fortbildung und die Unterstützung der wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Kommunikationswissenschaft.
P. Joseph erläutert die Tätigkeit des ICPA auch vor dem Hindergrund der gegenwärtigen indischen Medienlandschaft: „In den sind während der vergangenen Jahre zahlreiche neue Medien entstanden. Viele davon versuchen jedoch vor allem, dem Geschmack der Bevölkerung zu entsprechen: Die freie Marktwirtschaft und der uneingeschränkte Wettbewerb im Zusammenhang mit den Verkaufszahlen beeinträchtigen oft die Qualität oder lassen Monopole entstehen. Ein Aspekt der zunehmenden Vermarktung der Medien ist der Verlust von Autonomie: Medien werden oft aus politischen Interessen oder als Mittel zur Förderung wirtschaftlicher Interessen benutzt. Der Verlust von Autonomie beeinträchtigt jedoch auch die Identität der Medien“.
Pater Joseph erinnert daran, dass „die katholische Glaubensgemeinschaft sich als eine der ersten für die Medien interessiert hat“ und dies „oft dank des Engagements der Missionare, die Alphabete entschlüsselt, Grammatiken geschrieben, Wörterbücher übersetzt und Mitteilungsblätter und Zeitschriften gegründet haben.“ „Heute sind die katholischen Medien in der allgemeinen Medienlandschaft etwas geschwächt und dafür gibt es zwei Gründe: Man braucht heute hoch qualifiziertes Personal und den katholischen Medien fehlt es oft an den notwendigen Mitteln für große Investitionen im Bereich der Informationstechnologie“.
„Die Indische Bischofskonferenz“, so Pater Joseph, „hat das Thema ‚Kirche und Medien’ im Rahmen der Vollversammlung im Januar dieses Jahres behandelt und dabei auf die Notwendigkeit eines größeren Engagements in diesem Bereich hingewiesen“. „Die Kirche“, so Pater Joseph abschließend, „muss weiter Journalisten ausbilden und sich vor allem auch im Bereich es elektronischen Verlagswesens weiterentwickeln, das wirtschaftlich günstiger ist und ein großes Publikum erreicht“.
Anlässlich des 40jährigen Gründungsjubiläums zeichnete der ICPA P. Francis D’Britto, der seit 21 Jahren die Monatszeitschrift Suvartha leitet mit dem alljährlich verliehenen Preis aus. Die von ihm geleitete Zeitschrift wird als „Instrument der Bewusstseinsbildung und des sozialen Wandels“ bezeichnet. (PA) (Fidesdienst, 15/3/2004 - 44 Zeilen, 469 Worte)


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