ASIEN/VIETNAM - Fastenzeit als Zeit des Gebets, der Evangelisierung und der Solidarität: Vietnamesische Bischöfe zur Fastenzeit

Mittwoch, 10 März 2004

Ho Chi Minh Stadt (Fidesdienst) - Die Fastenzeit 2004 ist eine günstige Zeit für die Evangelisierung, betonten vietnamesische Bischöfe in ihren Hirtenbriefen zur Fastenzeit. Das Jahr 2004 wurde von der Bischofskonferenz zum „Jahr der Evangelisierung“ proklamiert.
Der Erzbischof von Ho Chi Min Stadt, Kardinal Jean Baptiste Pham Minh Man, forderte die Katholiken zum Gebet, zum Fasten und zu Gesten der Solidarität auf, die dabei helfen, den Frieden in sich selbst, die Gemeinschaft mit Gott und gute Beziehungen zu den Mitmenschen entstehen zu lassen.
Die Fastenzeit sei, wenn sie bewusst erlebt werde, auch eine Form der Verkündigung des Evangeliums, so der Kardinal: „Katholiken können das Evangelium nicht wirksam verkünden, wenn sie nicht beten und ihr Leben leben, wie Jesus es getan hat“. Deshalb werden die katholischen Gläubigen auch aufgefordert, sich dem eigenen geistlichen Weg zu widmen und Buße zu tun und dabei konstant über das Wort Gottes zu meditieren.
„Fasten“, heißt es in dem Hirtenwort, „bedeutet nicht nur Zurückhaltung beim Essen, Trinken oder Geldausgeben. Fasten hilft uns auch dabei den Instinkt zu überwinden, der uns dazu führt egoistisch zu sein, so dass wir Jesus in seiner Sendung der Liebe und des Dienstes nachfolgen können“.
Der Kardinal bittet in der Fastenzeit auch um Spenden für die Restaurierungsarbeiten im Kleinen Seminar der Erzdiözese, das die Regierung der Kirche vor kurzem wieder zurückgegeben hat. Das Gebäude soll zukünftig als Bildungsstätte für Laien, Priester und Ordensleute dienen, aber auch Ausstellungen und andere kulturelle Veranstaltungen sowie eine Dokumentationsstelle der Kirche beherbergen.
Bischof Paul Bui Van Doc von My Tho schreibt in einem Hirtenwort an die Gläubigen seiner Diözese: „Wir müssen unsere Worte und unsere Leben bewusst dazu nutzen, das Evangelium der Liebe und der Auferstehung des Herrn zu verkünden“ und erinnert daran, dass Worte allzu oft nur urteilen oder beleidigen.
Mit spezifischem Bezug auf die Verbreitung des Alkohol- und Tabakkonsums in der vietnamesischen Gesellschaft erinnert der Bischof an die christliche Tugend der „Mäßigung“, die beim Menschen zu innerem Gleichgewicht und Harmonie führe.
Abschließend fordert auch Bischof Paul Bui Van Doc die Katholiken zu Gesten der Solidarität mit den Armen auf und erinnert dabei vor allem an viele Bürger des Landes, die infolge der Geflügelpest heute unter Armut leiden. Nach offiziellen Angaben wurden 15% der Hühnerzuchten des Landes geschlossen. Dies führte zu Verlusten in Höhe von insgesamt rund 700 Millionen Dollar und schwerwiegenden Konsequenzen im sozialen Bereich: viele Familien sind heute ohne Einkommen. (PA) (Fidesdienst, 10/3/2004 - 37 Zeilen, 409 Worte)


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