Bangkok (Fidesdienst) – Die Caritas will versuchen in Südostasien die Konfliktvorbeugung und die Lösung bestehender Konflikte zu fördern: zu diesem Zweck sollen Projekte unterstützt, die sich für Frieden und Versöhnung unter den verschiedenen Völkern engagieren. Dies wurde bei einer regionalen Caritas-Konferenz der südostasiatischen Länder festgelegt, in deren Rahmen 27 Vertreter der verschiednen Caritas-Verbände vom 5. bis 10. Mai in Bangkok tagten.
Die Caritas-Mitarbeiter aus zehn verschiedenen asiatischen Ländern haben auf die Dringlichkeit solcher Projekte und Programme hingewiesen in deren Rahmen Spaltungen zwischen sozialen und politischen Gruppen oder zwischen verschiedenen Ethnien und Religionen beigelegt werden können, die andern falls unter Umständen zum Ausbruch von Bürgerkriegen führen.
Die in Bangkok anwesenden Delegierten (aus Bangladesch, Kambodscha, Philippinen, Indien, Indonesien, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka und Thailand) wollen versuchen gemeinsam Seminare für „Konfliktmittler“ und „Stifter des Friedens und der Versöhnung“ zu veranstalten.
„Wir dürfen bei den Konflikten, die unsere Länder erschüttern, nicht länger nur zuschauen“, so der indische Pater Yvone Ambroise, der die regionale Zusammenarbeit der Caritas koordiniert. „Frieden und Versöhnung entstehen nicht automatisch. Wir müssen den Samen für den Frieden aussäen und ihn wachsen lassen“, so Pater Yvone weiter. Auch Caritas Internationalis sollte nach Ansicht von Pater Yvone einen Beitrag zur Förderung des Weltfriedens leisten, da es mit insgesamt 154 Hilfswerken in 198 Ländern als Netzwerk präsent ist.
Nach Aussage der Caritas-Delegierten aus Indonesien, Sri Lanka und Thailand geht es bei den Konflikten meist um die Kontrolle von Bodenschätzen oder Gebietskontrolle. Dem stimmten auch die Vertreter aus Bangladesch und Kambodscha zu. Oft werde die Stabilität jedoch auch durch ethnische Konflikte gefährdet, so der Vertreter aus Myanmar. In Nepal und auf den Philippinen, wo sich reguläre Streitkräfte und Rebellenbewegungen bekämpfen ist die Situation weitaus komplexer. Alle Versammlungsteilnehmer waren sich jedoch einig, dass es sich bei den verschiedenen kleinen und großen Konflikten in keinem Fall um Religionskonflikte handelt.
(PA) (Fidesdienst, 14/5/2003 –29 Zeilen, 312 Worte)