Asien/Indien - Welttag des gottgeweihten Lebens – Ein christlicher Ashram ist ein Ort des Gebets im Sinn der indischen Tradition und nach dem Vorbild der Ideale Ghandis

Montag, 2 Februar 2004

Cochin (Fidesdienst) – Der Welttag des gottgeweihten lebens wird im Ashram von Kurussumala im Verwaltungsdistrikt Kottayam des indischen Unionsstaats Kerala (Südindien) mit dem Gebet gefeiert. Der Ashram ist ein Ort des Gebets und der Meditation der ursprünglich der hinduistischen Tradition angehört, nach hinduistischem Vorbild aber auch von christlichen Mönchen übernommen wurde. Zum Kloster von Kurusumala, das sich auf dem Gipfel eines Berges befindet, strömen heute zahlreiche Pilger auf der Suche nach dem intensiven Gebet. Zu dem Kloster, das sich auf einem 80 Hektar großen Grundstück befindet, gehören eine Kapelle, die Zellen der Mönche und eine Bibliothek mit Werken aus den Bereichen Religion, Philosophie, Geschichte und Kultur.
Die kleine Klostergemeinschaft widmet sich ganz dem Gebet im Einklang mit Gott und der Natur. Dabei verbinden sie den christlichen Glauben mit der indischen Tradition und den Idealen Gandhis. Im Ashram herrscht große Stille und rund um das Kloster beeindrucken jahrhundertealte Bäume, Felsen und die Farbenpracht der Blumen den schweigsamen Betrachter.
Im Leben der Mönche bestimmen, Gebet, Ruhe, Arbeit und Dienst am Menschen den Rhythmus. Die ursprünglich benediktinischen Klostergemeinschaft, die heute der syromalankarischen Kirche angehört, besteht aus 20 Mitgliedern, darunter Novizen und Priester, die vor allem den Dialog mit sich selbst, mit Gott, mit den Mitmenschen und mit der Natur suchen. Nach dem Vorbild Ghandis ernähren sich die Mönche vegetarisch und mit dem was sie erwirtschaften versorgen sie sich selbst und rund 80 in der Umgebung lebende Familien, denen sie Landwirtschaftprodukte und Weideland zur Verfügung stellen.
Der Ashram wurde Anfang der 50er Jahre von dem französischen Missionar Jules Monchanin gegründet, dem sich die Benediktinermönche Henri Le Saux und Bede Groffiths anschlossen. Der Ashram ist ein hervorragendes Beispiel für die Inkulturation des christlichen Glaubens in Indien. Die Mönche hatten hier die Bedeutung der indischen Philosophie erkannt und versucht sie mit den Prinzipien des Evangeliums zu vereinbaren. (PA) (Fidesdienst 2/2/2004 – 27 Zeilen, 324 Worte)


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