ASIEN/PAKISTAN - Bischöfliche Kommission für Gerechtigkeit und Frieden fordert politische Reformen zum Schutz der Menschenrechte

Montag, 7 April 2008

Lahore (Fidesdienst) - Die Kommission für „Gerechtigkeit und Frieden“ der Pakistanischen Bischofskonferenz fordert eine Anhebung der Standards für Menschenrechte und auf politischer, wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Ebene. Diese Forderungen sind in einem vom Sekretär der Kommission Peter Jacob und dem vorsitzenden der Kommission und der Pakistanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Lawrence Saldanha unterzeichneten Petition an die Regierung des Landes enthalten. In ihrem Papier bittet die Kommission um die Schaffung eines Rechtsstaates und das Vermeiden von Missbrauch und Verstößen gegen die Menschenwürde aller Bürger, unabhängig von der Rasse, der Sprache oder der religiösen Zugehörigkeit.
„Das Mandat, das die gegenwärtige Regierung von der pakistanischen Bevölkerung erhalten hat, zeigt unmissverständlich den Wunsch nach einem System, das auf Gleichheit aller Bürger unabhängig von deren sozialer Abstammung, Hautfarbe oder Religion basiert, in Übereinstimmung mit der Vision des Gründervaters Ali Jinnah“, heißt es in dem Appell.
Die Kommission begrüßt die Antrittsrede des Premierministers Yousaf Raza Villani, betont jedoch, dass es in der Gesellschaft weiterhin Intoleranz und Diskriminierung gebe: Gesetze, Normen und Bestimmungen müssen besonders aufmerksam revisioniert werden, damit der religiöse Extremismus nicht außer Kontrolle gerate sondern vielmehr bekämpft und eingeschränkt werde. In diesem Zusammenhang fordert die Kommission von der Regierung „die Abschaffung von Diskriminierungen und vorurteilen in Politik und Bildung“. Außerdem soll der wirtschaftliche und soziale Fortschritt allen in gleicher Weise zugänglich gemacht werden.
„Der Staat muss sich an den internationalen Standards für Menschenrechte orientieren“, so die Kommission. Dabei erklärt sich die katholische Kirche gegenüber der Regierung bereit, bei der Aufklärung und Bewusstseinsbildung unter der Bevölkerung mitzuwirken.
Die Kommission selbst, die in Pakistan als Nichtregierungsorganisation registriert ist, wurde erst vor kurzem von einer Regierungsstelle dazu aufgefordert, von der Veröffentlichung eines Dokuments mit dem Titel „Pakistan, Land der religiösen Apartheid und der repressiven Justiz“ abzusehen. Das Dokument wurde vom Asien Centre for Human Rights (ACHR) mit Sitz in New Delhi herausgegeben. In einer Stellungnahme bekräftigte die Kommission, man halte das ACHR zwar für eine glaubhafte und vertrauenswürdige Einrichtung, habe aber selbst bisher kein Exemplar der zitierten Veröffentlichung verbreitet. (PA) (Fidesdienst, 07/04/2008 - 32 Zeilen, 341 Worte)


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