ASIEN/INDIEN - DIE MEDIEN SIND FÜR DIE INDISCHE KIRCHE EINE WICHTIGE HERAUSFORDERUNG VOR DEM GEGENWÄRTIGEN GESELLSCHAFTLICHEN UND POLITISCHEN HINTERGRUND: EINE GEMEINSAME ANALYSE DER BISCHÖFE

Donnerstag, 8 Januar 2004

Trichur (Fidesdienst) – „Die indischen Bischöfe befassen sich derzeit intensiv mit dem Thema ‚Kirche und Medien’, da die christliche Glaubensgemeinschaft vor dem gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Hintergrund besonderen Herausforderungen und Schwierigkeiten gegenübersteht: sie wird von einigen Teilen der Gesellschaft und von fundamentalistischen Gruppen mit gezielter Medienpropaganda angegriffen. Die Christen sind sich unterdessen bewusst geworden, dass auch sie Stimmen brauchen, die ein reelles und gerechtes Bild von der Kirche in Indien wiedergeben“, so der Sprecher der indischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph Karakombil, gegenüber dem Fidesdienst zur Vollversammlung der Bischöfe die vom 7. bis 14. Januar in Trichur im indischen Unionsstaat Kerala tagt.
„Auf der einen Seite gibt es einen großen technologischen Fortschritt im Bereich der Massenmedien und damit müssen wir Schritt halten; auf der anderen Seite ist es vor allem wichtig in diesem Bereich mitzuwirken, da die Medien einen ausschlaggebenden Einfluss auf die Entstehung gesellschaftlicher, politischer und religiöser Meinungen in der Öffentlichkeit ausüben. Deshalb haben die Bischöfe ihre Versammlung diesem Thema gewidmet. Sie werden die Situation analysieren und entsprechende zukünftige Programme hinsichtlich des kirchlichen Engagements in diesem Bereich formulieren“, so Pater Karakombil.
An der derzeitigen Versammlung unter Leitung des Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Erzbischof Cyril Mar Baselios, nehmen insgesamt 150 Bischöfe sowie zahlreiche Priester, Schwerstern und Laien teil. Außerdem befinden sich unter den Gästen auch der Apostolische Nuntius in Indien, Erzbischof Lopez Quintana, der Präfekt der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, Kardinal Ignace Moussa I Daoud, und der Präsident des Päpstlichen Rates für die Sozialen Kommunikationsmittel, Erzbischof John Patrick Foley.
In seiner Eröffnungsansprache erinnerte Erzbischof Foley daran, dass Indien das zweitgrößte Land der Welt ist, was die Zahl der Einwohner (über eine Milliarde Menschen) anbelangt. In diesem Zusammenhang betonte er auch die besondere Verantwortung der indischen Bischöfe bei der seelsorglichen Betreuung von Millionen von Katholiken und bei der Verkündigung der Frohbotschaft unter denen, die Christus noch nicht kennen. Mit Bezug auf das Konzilsdokument Aetatis Novae forderte der Erzbischof die indischen Bischöfe gleichsam auf, eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln, „die auch die Projekte der Kirche im Bereich der Erziehung und der karitativen Tätigkeit berücksichtigt“. In diesem Zusammenhang betonte er auch den Beitrag der Christen, die in Indien nur eine kleine Minderheit darstellen, zur Entwicklung des Landes. Insbesondere wies der Erzbischof auch auf die Bedeutung der indischen Filmindustrie hin, die zu den größten auf der Welt gehört und wünschte sich auch die Produktion von Filmen über die Präsenz des Christentums in Indien und dessen vergangenen und heutigen Beitrag zum Fortschritt der indischen Gesellschaft.
Bei den Versammlungsarbeiten werden auch katholische Journalisten und Vertreter von Laiengruppen und –verbänden das Wort ergreifen. (PA) (Fidesdienst 8/1/2004 – 43 Zeilen, 446 Worte)


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