Ambon (Fidesdienst) – Im August dieses Jahres wird die Staatliche Universität Pattimura (Ambon, Molukken) ihre akademische Lehrtätigkeit voraussichtlich wieder aufnehmen. Dies gab der indonesische Minister für Soziales, Yusuf Kalla bei einem jüngsten Besuch in Ambon bekannt.
Die christliche Glaubensgemeinschaft auf den Molukken begrüssen diese Zeichen der Rückkehr zur Normalität auf Ambon, nachdem auf der Insel drei Jahre lang (Januar 1999 bis Februar 2002) ein Bürgerkrieg geherrscht hatte, in dem sich Christen und Muslime gegenüberstanden, und bei dem rund 15.000 Menschen gestorben sind. Rund eine halbe Million Menschen haben ihre Heimat verlassen. „Gegenwärtig können sich die Menschen in der Stadt Ambon frei bewegen“, so Pater Carl Böhm vom Krisenzentrum der Diözese Amboina. „Christen und Muslime gehen wieder problemlos in die vorwiegend von Angehörigen der jeweils anderen Religion bewohnten Stadtviertel. Nur bestimmte begrenzte Gegenden, in denen es Fundamentalisten gibt sind noch gefährlich.“
Die Universität Pattimura wird Größtenteils von christlichen Studenten besucht. Auch bei den Dozenten handelt es sich mehrheitlich um Christen. Am 4. Juli 2000 wurde trotz des auf Ambon ausgerufenen Notstands ein Brandanschlag auf die Universität verübt, die sich am Stadtrand von Ambon befindet. Dabei wurden die Fakultät für Rechtswissenschaft, das Rektorat, Die Bibliothek sowie zahlreiche Vorlesungsräume und die angeschlossene christliche Kirche zerstört. Die Universität wurde von den Muslimen als Hochburg der Christen betrachtet, mit der diese versuchten unter kulturellen und politischen Gesichtspunkten auf den Molukken zu dominieren. Nach dem Brandanschlag hatten Augenzeugen beobachtet, wie Aufständische die Universität ungehindert plünderten, ohne dass die Sicherheitskräfte auf irgendeine Weise eingegriffen hätten.
(PA) (Fidesdienst, 21/5/2003 – 23 Zeilen, 254 Worte)