ASIEN/BANGLADESCH - Weihbischof von Dhaka: "Der Preisanstieg belastet die Menschen”

Montag, 13 Januar 2025 politik   wirtschaft   gesellschaft  

Dhaka (Fides) - „Der starke Preisanstieg, insbesondere bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs, belastet die Menschen“, so der Weihbischof der Erzdiözese Dhaka, Subroto Boniface Gomes, im Interview mit Fides. „Steigende Preise für Gemüse bereiten den Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen erhebliche Schwierigkeiten“, betont er, „Die Gläubigen beklagen sich, dass der Einkauf auf den Märkten der Hauptstadt, selbst für Fleisch, Fisch und Eier, zu einer mühsamen Aufgabe geworden ist. Wie können die Familien ihren Lebensunterhalt bestreiten? Das ist heute eine Priorität, die die Regierung angehen muss“. Bischof Subroto Gomes hofft in diesem Zusammenhang auf „wirksame Maßnahmen der Regierung Yunus“.
Beobachtern zufolge haben die Regenfälle und Überschwemmungen, die in den letzten zwei Monaten mehrere Landwirtschafts- und Gemüseanbauregionen heimgesucht haben, zum Anstieg der Preise für Produkte beigetragen, die die Grundlage für die Ernährung großer Teile der Bevölkerung, insbesondere der Armen, bilden.
Dem Bischof zufolge „ist dies eine der dringenden Fragen, mit denen uns das neue Jahr konfrontiert, während sich das Land inmitten eines politischen Übergangs befindet“. Studentenproteste die zwischen Juli und August 2024 in Bangladesch stattfanden hatten zum Rücktritt und zur Flucht der ehemaligen Premierministerin Sheikh Hasina führte, die in Indien Zuflucht gefunden hat, während eine „Interimsregierung“ gebildet wurde, die das Land etwa zwei Jahre lang führen wird, bevor Neuwahlen angesetzt werden.
Die Beziehungen zwischen der katholischen Kirche und der neuen Regierung von Mohammad Yunus, so der Bischof, seien gut und vertrauensvoll, „aber wir haben darum gebeten, dass auf der Ebene der Vertretung der Kulturen und Religionen einige christliche Vertreter, gleich welcher Konfession, in die Regierung und in die für die Reformen eingerichteten Kommissionen aufgenommen werden“. Die Exekutive hat unterdessen sechs Ausschüsse gebildet, die Reformen in ebenso vielen Bereichen prüfen sollen: Wahlsystem, Polizei, Justiz, Korruptionsbekämpfung, öffentliche Verwaltung und Verfassung. „Es ist wichtig, dass unsere Ansichten zu so vielen Aspekten der Zukunft des Landes berücksichtigt werden“, sagt Bischof Subroto Gomes.
Der Bischof berichtet auch, dass das Jubiläumsjahr am 8. Januar in den verschiedenen Diözesen Bangladeschs eröffnet wurde und dass „die Gläubigen aus Bangladesch von einer Pilgerreise nach Rom träumen“. Allerdings sei es für die Bürger von Bangladesch sehr schwierig, Einreisevisa für Italien und die Europäische Union zu erhalten, und dies gelte auch für die lokale Kirche. „Die katholische Jugendbewegung ‚Jesus Youth‘ versucht, anlässlich des Heiligen Jahres eine Pilgerreise für junge Menschen zu organisieren, und wir hoffen, dass sie erfolgreich sein wird“, schließt er.
(PA) (Fides 13/1/2024)


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