ASIEN/SÜDKOREA - Veteranenministerium kürt Missionare zu “Helden der Unabhängigkeit”

Samstag, 28 Dezember 2024 missionare   mission   ortskirchen   geschichte  

Seoul (Fides) - Im Dezember 2024 hat das koreanische Veteranenministerium drei Missionare der „Missionary Society of St. Columban“ zu Helden der Unabhängigkeit gekürt und sie als Beispiele und Vorbilder für die Gegenwart bezeichnet. Das Ministerium hat ein spezielles Register eingerichtet, in das sich Unabhängigkeitskämpfer oder Personen, die aktiv an der Unabhängigkeitsbewegung teilgenommen haben, eintragen lassen können, und verleiht Medaillen und nationale Auszeichnungen. Bei den drei Missionaren handelt es sich um Pater Patrick Dawson (1905-1989), Pater Thomas Daniel Ryan (1907-1971) und Pater Augustine Sweeney (1909-1980), drei irische Priester, die in den 30er und 40er Jahren in Korea in der Diözese Jeju tätig waren.
Die Erfahrung der Missionare erinnert an den Beitrag der katholischen Kirche in Vergangenheit und Gegenwart Koreas. Die drei Missionare waren zur Zeit der japanischen Besatzung in Korea tätig und vermittelten dem koreanischen Volk in jenen schwierigen Jahren selbst in den dunkelsten Momenten Hoffnung auf Unabhängigkeit und eine bessere Zukunft. Zu dieser Zeit kontrollierten die Japaner die Medien und übertrieben die Berichte über ihre Siege.
Pater Patrick wurde 1933 nach Korea entsandt und diente als Gemeindepfarrer in der Diözese Jeju. Er widmete sich der Spendung der Sakramente und Initiativen der Nächstenliebe gegenüber der unterdrückten Bevölkerung. Bei einem Missionstreffen im April 1941 sagte er: „Laut der japanischen Presse rückt die japanische Armee auf Changsha vor, aber das Radio in Shanghai meldet die Niederlage der japanischen Armee. Was die japanische Zeitung schreibt, ist falsch. Sollte sich der chinesisch-japanische Krieg verlängern, würde Japan den Krieg wegen des Mangels an Nachschub verlieren“. Pater Thomas war ebenfalls Seelsorger in der Diözese Jeju. In seiner Gemeinde ermutigte er die koreanischen Gläubigen, auf Gott zu vertrauen und Widerstand zu leisten, denn, so sagte er, „wenn China Hilfe vom Vereinigten Königreich und den USA erhält und der Konflikt verlängert wird, wird Japan besiegt werden“. Der dritte Missionar, Pater Augustine, der unter den Gläubigen in Jeju einen unermüdlichen apostolischen und karitativen Dienst leistete, erklärte den Menschen, dass „Japan keine Chance hatte, als Sieger aus dem Krieg hervorzugehen“.
Die drei wurden im Dezember 1941 wegen Verbreitung falscher Informationen verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Ihre Gemeinden wurden einige Jahre lang ihrer Anwesenheit beraubt, aber die drei überlebten beseelt von Glauben und Hoffnung die Gefangenschaft.
In den 1930er Jahren fiel Japan angesichts einer nationalen Befreiungsbewegung im koreanischen Kolonialgebiet Joseon zunächst in die Mandschurei und dann im Januar 1932 in Schanghai ein und löste damit den Chinesisch-Japanischen Krieg im Juli 1937 und den Pazifikkrieg im Dezember 1941 aus. Diese Konflikte sollten bis zu seiner Niederlage im August 1945 andauern. Für die Kriegsanstrengungen bediente sich Japan der Kolonie Joseon als logistische Basis für die Armee und organisierte ein System der Ausbeutung von Arbeitskräften und materiellen Ressourcen in Korea. Um die Ausbeutung zu maximieren, versuchte Japan, das Alltagsleben der Koreaner zu kontrollieren, einschließlich der Aspekte des geistigen und religiösen Lebens. Aus diesem Grund wird die Zeit vom Beginn des Chinesisch-Japanischen Krieges bis August 1945 von Historikern als „die dunkelste Periode der japanischen Kolonialherrschaft in Korea“ bezeichnet. In diesem Zusammenhang stellten die Nähe und die geistlichen und materiellen Wohltätigkeitsarbeiten der drei Missionare eine authentische und wertvolle Unterstützung für die Bevölkerung dar.
(PA) (Agenzia Fides 28/12/2024)


Teilen: