Conakry (Fides) - „Es gibt noch keine genaue Angaben zur Zahl der Toten (die Regierung spricht von 56, Anm. d. Red.) und Verwundeten des gestrigen Dramas im Stadion“, der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Guinea und Bischof von N'Zérékoré Raphaël Balla Guilavogui, gegenüber Fides.
Gestern, am 1. Dezember, kamen im Stadion von N'Zérékoré im Südosten der Republik Guinea nach lokalen und internationalen Presseberichten Dutzende von Menschen ums Leben, als sie versuchten, den Zusammenstößen zwischen gegnerischen Fußballfans zu entkommen. Bischof Raphaël Balla Guilavogui bestätigt die Medienberichte. „Während des Spiels zwischen der Mannschaft von Labe und N'Zérékoré kam es aufgrund der von einer Seite als ungerecht empfundenen Schiedsrichterentscheidung zu Ausschreitungen“, so der Bischof, „Die Proteste der Spieler führten dazu, dass das Spiel vor dem Wiederanpfiff für etwa zwanzig Minuten unterbrochen wurde. Beim Spielstand von null zu null entfachte ein von der Mannschaft aus Labé angefochtenes Tor der Mannschaft von Nzérékoré die Ausschreitungen. Als sich die Spieler gegen den Schiedsrichter wandten, begannen die Fans, Steine ins Stadion zu werfen. Die Polizei, die versuchte, die Wut der Fans einzudämmen, setzte Tränengas ein und löste damit eine Panik unter den Zuschauern aus, die, als sie versuchten zu fliehen, eine Massenpanik verursachten, bei der mehrere Menschen erdrückt wurden“.
Das Spiel war das Finale eines Fußballturniers, das nach General Mamady Doumbouya benannt ist, dem Chef der Militärjunta, die im September 2021 durch den Sturz von Präsident Alpha Condé die Macht übernommen hat. In den letzten Wochen fanden mehrere solcher Turniere statt, die Teil einer Kampagne der in Guinea herrschenden Militärjunta unter der Führung von Mamady Doumbouyaals zur Unterstützung von Doumbouyas möglicher Kandidatur bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen veranstaltet werden. Bei den Wahlen, die noch in diesem Jahr stattfinden sollten, durften die Mitglieder der derzeitigen Militärjunta eigentlich nicht kandidieren.
Die Wahlen sind nun für nächstes Jahr angesetzt, und Doumbouya scheint die Absicht zu haben, als Präsident zu kandidieren.
(L.M.) (Fides 2/12/2024)