Mindanao Religious Leaders Conference
Davao (Fides) - „Wir sind Friedensstifter. Frieden auf der Grundlage von Gerechtigkeit ist unsere Pflicht", betonen die Mitglieder der „Mindanao Religious Leaders Conference“, die am 8. und 9. Oktober in Davao, im Süden der Philippinen, zusammengekommen waren, in einer Abschlusserklärung ‚ in der sie sich verpflichten, sich „für Frieden und nachhaltige Entwicklung einzusetzen“: eine Verpflichtung, die „von den Werten der Liebe, Gerechtigkeit, Harmonie, Respekt, Integrität, Einheit, Versöhnung, Spiritualität und Menschlichkeit geleitet wird‘, heißt es in dem Dokument, das Fides vorliegt. Dieses Engagement, so heißt es in dem Text, „manifestiert sich konkret in der Wiederbelebung unserer Rolle bei der Schaffung von Frieden durch unsere Plattform ‚Mindanao Religious Leaders Conference‘“.
Die Religionsvertreter betonen ihre Verantwortung „moralische Verpflichtung“, „eine dynamische Friedensbewegung“ zu sein, die zur Regierungsführung und zum Frieden in der Autonomen Provinz Bangsamoro (mit einer islamischen Mehrheit), auf der Insel Mindanao und im ganzen Land beitragen kann. In der Erklärung wird die Überzeugung bekräftigt, dass der interreligiöse Dialog dem Frieden in den muslimischen, christlichen und indigenen Gemeinschaften durch die Förderung der „interreligiösen Zusammenarbeit im Geiste der Solidarität“ einen bedeutenden Impuls verleihen kann.
Die Religionsvertreter befassen sich auch mit den Herausforderungen im Süden der Philippinen, wie „die Marginalisierung der Sulu-Inseln, ökologische Ungerechtigkeit, Extremismus und Terrorismus“. Aber gerade deshalb gelingt es ihnen, die Dringlichkeit von „Friedensdialogen und Gesprächen“ auf allen Ebenen durchzusetzen. Diese sollen mit Politikern, mit Vertretern von Jugendgruppen, mit Verbänden der indigenen Völker stattfinden. Ein wichtiges Element in diesem Bemühen ist jedoch auch das Gebet, das in den verschiedenen Gemeinschaften und auch bei gemeinsamen Treffen stattfinden soll.
Die „Mindanao Religious Leaders Conference“ ist eine Fortsetzung des 1996 in Mindanao gegründeten „Bishop-Ulama Forum“, das später in „Bishop-Ulama Conference“ (BUC) umbenannt wurde. In dem Gremium schließen sich christliche und islamische Führungspersönlichkeiten in Mindanao zusammen, um Dialog und Friedensinitiativen zu fördern. In der BUC sind 24 katholische Bischöfe, 26 Ulama und 18 protestantische Bischöfe und Pastoren vertreten. Die Idee, christliche und islamische Führer zusammenzubringen, hatte der katholische Erzbischof Fernando R. Capalla, damals Erzbischof von Davao, und der muslimische Religionsführer Mahid M. Mutilan.
Nach dem Friedensabkommen, das 1996 auf den Philippinen zwischen der Regierung und der Rebellengruppe „Moro National Liberation Front“ (MNLF) unterzeichnet wurde, bestand der Wunsch, die Konferenz zu stabilisieren und die gemeinsamen moralischen und spirituellen Werte von Christen, Muslimen und anderen Religionen in den Dienst von Harmonie und Frieden zwischen den Gemeinschaften zu stellen. Die in diesen Tagen in Davao veranstaltete Konferenz, die nach einer Reihe von Vorbereitungsseminaren einberufen wurde, zielt darauf ab, diesen Geist zu erneuern und die ursprüngliche Initiative neu zu beleben.
(PA) (Fides 11/10/2024)
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