AFRIKA/TANSANIA - Eucharistischer Kongress: Geschwisterlichkeit als Instrument zur Förderung der Menschenwürde

Donnerstag, 3 Oktober 2024

Dar Es Salaam (Fides) - Tausende Gläubige nahmen am Fünften Tansanischen Eucharistischen Kongress teil, der kürzlich in Dar Es Salaam zu Ende ging. Unter dem Motto „Durche Geschwisterlichkeit die Welt heilen: Ihr seid alle Brüder und Schwestern“ tauschten sich die Teilnehmenden über Themen aus, die unter anderem die christliche Geschwisterlichkeit als wichtiges Instrument für die Förderung der Menschenwürde, die Eucharistie und kleine Basisgemeinschaften, die Herausforderung der Pfingstbewegung und die Katholiken heute betreffen.
In einer Mitteilung, die Fides vorliegt, geht der Consolata-Missionar Pater Paulino Madeje (IMC) auf die Begriffe Geschwisterlichkeit und Heilung ein und definiert sie als die Worte, die angesichts der heutigen Situation im Land besondere Bedeutung erlangen. „Die tansanische Gesellschaft ist beunruhigt und verängstigt wegen der Welle von Menschenrechtsverletzungen. Entführungen, Morde, Missbrauch von Schwachen und Mobbing sind leider an der Tagesordnung“, so Pater Madeje, der auch Herausgeber der Zeitschrift „Enendeni“ der tansanischen Consolata-Missionare ist. „Deshalb hat die tansanische Bischofskonferenz zum Ende des Kongresses eine gemeinsame Erklärung abgegeben, in der sie solche Handlungen verurteilt und betont, dass unsere Gesellschaft der Heilung bedarf. Wahre Heilung findet sich im Jesus der Eucharistie, der uns an den Tisch des Dialogs und der Gemeinschaft ruft.“
„Unter den Rednern des Kongresses“, so berichtet Pater Paulino, “erklärte Pater Joseph Mosha von der Erzdiözese Dar es Salaam, dass die Geschwisterlichkeit dem Menschen innewohnt und damit zusammenhängt, dass der Mensch als Ebenbild Gottes geschaffen wurde, und dass Jesus Christus, indem er uns mit seinem Leib und Blut nährt, unser Bruder wird. Wir müssen die christliche Geschwisterlichkeit anerkennen und uns zu eigen machen, um die vielen Wunden zu heilen, die die Menschheit heimsuchen“.
„Kleine Basisgemeinschaften sollten eucharistische Gemeinschaften sein. Der Fokus und das Zentrum von allem ist Christus“, betonte Pfarrer Benno Kikudo von der Tansanischen Bischofskonferenz. „Was sollte also getan werden, um dies zu verwirklichen? Es sollten pastorale Pläne und Strategien ausgearbeitet und umgesetzt werden, um Familien, Gemeinschaften, Jugendgruppen, Kinder und Mütter zu stärken, damit sie ein eucharistisches Leben führen“. Dies soll durch Seminare, Workshops und pädagogische Programme geschehen.
Pfarrer Leonard Maliva von der Diözese Iringa ging in seinem Beitrag zum Thema Pfingstbewegung davon aus, dass die Menschen aus verschiedenen Gründen, darunter auch Schwierigkeiten im Alltag, immer auf der Suche nach Lösungen sind, so dass sie sich Sekten anschließen, die „Wunder“ und „leere Segnungen“ anbieten. „Einige von ihnen kaufen von falschen Pastoren gefälschte religiöse Gegenstände wie Öl, Erde, Blätter, von denen sie glauben, dass sie magische Kräfte besitzen. Später stellen sie fest, dass sie nicht geheilt, sondern betrogen und finanziell bestohlen wurden und ihr Glaube ins Wanken gerät. Um dieser Herausforderung zu begegnen, muss sich die katholische Kirche bewusst darum bemühen, einen strategischen Pastoralplan auszuarbeiten, um die Söhne und Töchter der Kirche, die vom Weg abgekommen sind, zu identifizieren und ihnen zu helfen“, so Pfarrer Maliva.
Schließlich sprach der emeritierte Weihbischof der Diözese Bukoba, Methodius Kilaini, über die Geschichte der Evangelisierung in der Ostregion. Kilaini hob ausgehend von der aktuellen tansanischen und afrikanischen Realität auf politischer, kultureller, wirtschaftlicher und religiöser Ebene die Bedeutung der Missionsarbeit und ihre Früchte hervor, zu denen auch der Eucharistische Kongress gehört,.
(AP) (Fides 3/10/2024)


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