ASIEN/CHINA - Zu den Ursprüngen der Herz-Jesu-Verehrung der chinesischen Katholiken

Freitag, 14 Juni 2024 ortskirchen   volksfrömmigkeit  

Von Marta Zhao

Shijiazhuang (Fides) - Nach Angaben des "Leitfadens zur katholischen Kirche in China", der von dem großen französischen Missionar Jean Charbonnier (1932-2023) herausgegeben wurde, gibt es auf dem chinesischen Festland über 200 Pfarreien, Kirchen und Kapellen, die dem Heiligsten Herzen geweiht sind. Unter ihnen befindet sich die Kathedrale der Erzdiözese Guangzhou, die vielleicht schönste aller Kathedralen in China. Neue Kirchen werden weiterhin dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht, wie die im Juni 2023 eingeweihte Kirche in der Diözese Wenzhou (vgl. Fides 26/6/2023).
Laut der katholischen Zeitung "Shengxin" („Heiligstes Herz), die von 1887 bis 1949 in Shanghai erschien, war es der Jesuitenpater Jean Charles de Broissia, der die Herz-Jesu-Verehrung in China einführte. Die Verbreitung der Herz-Jesu-Verehrung in China ist jedoch vor allem seinem Mitbruder Romain Hinderer (1668-1744) zu verdanken, der zwischen 1722 und 1732 in der Stadt Hangzhou die erste große Herz-Jesu-Kirche errichtete (dort, wo sich heute der Mausoleumspark eines anderen großen italienischen Jesuiten befindet, des Historikers, Geographen und Kartographen Martino Martini, der von 1614 bis 1661 lebte).
Auch die Steyler Missionare haben auch einen großen Beitrag zur Verbreitung der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu unter den chinesischen Katholiken geleistet. Vom Gründer, dem heiligen Arnold Janssen, bis zum heiligen Joseph Freinademetz haben Steyler Missionare immer Trost in der göttlichen Barmherzigkeit gefunden, die sich durch das Heiligste Herz Jesu über die Menschheit ergießt.
Heute ist die Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu Teil des christlichen Lebens, das im Alltag der chinesischen katholischen Gemeinschaften gelebt wird. Eine spirituelle Dynamik, die besonders im Monat Juni gepflegt wird, dem Monat, den das Volk Gottes in allen Teilen der Welt dem Heiligsten Herzen widmet. Es gibt Laien, die ihre gesamte Familie dem Heiligsten Herzen Jesu weihen, während Priester den Tag der priesterlichen Heiligung an seinem liturgischen Hochfest begehen. In jedem Haus einer chinesischen katholischen Familie befindet sich mindestens ein Bild des Heiligsten Herzens.
Auch in diesem Monat Juni häufen sich in China die Zeugnisse der Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu. In der Herz-Jesu-Pfarrei in Quxi, Ouhai, in der Diözese Wenzhou, nehmen zum Beispiel jeden Sonntag im Juni mehr als 350 Katholiken nach der feierlichen Prozession vom Kloster der Schwestern der Heiligen Theresia an der Eucharistie teil und beten gemeinsam den Rosenkranz. Zudem nehmen sie auch an Treffen und Katechesen teil, die der Verehrung des Heiligsten Herzens gewidmet sind.
Bei der Frauenkongregation vom Heiligsten Herzen in der Diözese Guizhou hat vor kurzem Schwester Fausta Tao Guangying die ewige Gelübde abgelegt. Bischof der Diözese Guiyang (Hauptstadt der Provinz Guizhou), Paul Xiao Zejiang, würdigte die Entscheidung der Ordensfrau für das gottgeweihte Leben, weil sie "die evangelische Aufforderung Jesu an die jungen Menschen widerspiegelt, alles, was ihnen lieb ist, aufzugeben, was nur in Christus vorbehaltlos geschehen kann, mit Jesus als höchstem Schatz".
Am internationalen Tag der Heiligung der Priester erteilte Bischof Paul Xiao im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes, an der über 600 Katholiken teilnahmen, zwei neuen Priestern die Weihe.
(Fides 14/6/2024)


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