ASIEN/KAMBODSCHA - Gedenken an die Märtyrer: “Quelle der Inspiration und der Gnade”

Samstag, 8 Juni 2024 evangelisierung   märtyrer   ortskirchen  

Catholic Cambodia

Phnom Penh (Fides) - "Wir sind eine kleine Kirche, die auch heute noch eng mit der Erinnerung an die Märtyrer verbunden ist. Unsere jungen Kambodschaner werden in dem Seminar ausgebildet, in dem auch der kambodschanische Bischof Joseph Chmar Salas lebte. Für ihn und 34 Gefährten hat die kambodschanische Kirche den diözesanen Prozess zur Verkündigung des Martyriums eröffnet. Die Ermittlungen sind sehr langwierig und schwierig, denn Roten Khmer haben alle brauchbaren Dokumente vernichtet. Diejenigen, die noch existieren, werden in Archiven und an Orten außerhalb Kambodschas aufbewahrt. Wir hoffen, dass im Jubiläumsjahr die diözesane Phase in der Sache beschleunigt werden kann", so Pfarrer Paul Chatsirey Roeung, ein kambodschanischer Priester des Apostolischen Vikariats Phnom Penh, der Postulator des Seligsprechungsverfahrens ist, gegenüber Fides. Zum Gedenken an die kambodschanischen Gläubigen finde jedes Jahr einer feierlichen Zeremonie teil, um an die Märtyrern des Regimes der Roten Khmer (1975-1979) zu erinnern, betont der Postulator.
„Nach dieser Zeit", berichtet er, "gab es eine langsame Erholung. Die Kirche hatte unter dem Regime der Roten Khmer alles verloren, es gab keine Bischöfe, Priester, Ordensschwestern oder Katecheten. Und auch als das Regime fiel, mussten sich die Katholiken 15 Jahre lang verstecken. Im Jahr 1990, als die Kirche noch nicht offiziell anerkannt war, wurden die Gottesdienste genehmigt und die christlichen Gemeinschaften wurden nach und nach wieder aufgebaut. Heute erinnert man sich an das historische Datum des 7. April 1990, als das Zentralkomitee der Revolutionären Volkspartei Kambodschas die Eröffnung einer Kirche und die Feier des Khmer-Neujahrs nach christlichem Ritus erlaubte. Und am 14. April 1990, dem Karsamstag, versammelten sich 1.500 Christen in einem Theater, um endlich wieder öffentlich Ostern zu feiern. Im ganzen Land gab es etwa 2.000 Gläubige, die das Regime überlebt hatten".
Im Jahr 1993 gewährte die neue Verfassung Religionsfreiheit, und im März 1994 wurden diplomatische Beziehungen zum Heiligen Stuhl aufgenommen, wodurch der Weg zum Aufbau einer "Kirche mit kambodschanischem Gesicht" wieder eröffnet wurde. "Heute haben wir in drei Kirchenbezirken (ein Vikariat und zwei Apostolische Präfekturen) mit insgesamt 25.000 Gläubigen insgesamt 14 kambodschanische Priester und etwa 100 Missionare und Ordensleute, die aus dem Ausland gekommen sind, aber die katholische Kirche hat immer noch keine Rechtspersönlichkeit und gilt als Nichtregierungsorganisation, die soziale Werke fördert, während jede Gemeinschaft alle zwei Jahre ihre Gottesdienstgenehmigung beantragen und erneuern muss", so der katholische Geistliche. "Wir haben junge Gemeinden, die sich aus Menschen zusammensetzen, die erst kürzlich den christlichen Glauben angenommen haben. Es genügt zu sagen, dass wir jedes Jahr Taufen von Jugendlichen und Erwachsenen feiern: am letzten Osterfest haben im Apostolischen Vikariat Phnom Penh insgesamt 185 junge Menschen die Taufe empfangen, zusammen mit den anderen Sakramenten der 'christlichen Initiation' (Firmung und Erstkommunion). Im Priesterseminar studieren heute vier junge Kambodschaner, während Jugendliche, die sich zum Priesteramt berufen fühlen, ihre ersten Erfahrungen mit der Gemeinschaft und dem Dienst in den örtlichen Pfarreien machen können", erklärt er.
Der Postulator schließt mit den Worten: "Probleme und Herausforderungen wie Globalisierung und Säkularisierung sind auch in der kambodschanischen Kirche zu spüren. Um den Glauben lebendig zu halten und voranzukommen, ist die Erinnerung an unsere Märtyrer immer eine wertvolle Quelle der Inspiration und der Gnade".
(PA) (Fides 06/06/2024)


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