Addis Abeba (Fides) - "Indem sie neutral bleiben, frei von ethnischem Sektierertum und politischem Einfluss, können führende Religionsvertreter eine wichtige Rolle als Vermittler und beim Aufbau einer Kultur des Friedens und der Versöhnung spielen", so Teshome Fikre Woldetensae, Bischofskoadjutor der Eparchie Emdeber und Generalsekretär der Bischofskonferenz Äthiopiens, in einem Kommentar zur schweren politische und soziale Krise, die das Land seit einigen Monaten erfasst hat.
"Die gesamte Bevölkerung kann sich eigentlich auf die lokalen sozialen Werte stützen", sagte er kürzlich in einem Interview mit einem lokalen Fernsehsender. „Früher galten wir als ein Volk des Glaubens und der Bescheidenheit, aber heute wird dies durch die täglichen und anhaltenden Konflikte und Kriege in Frage gestellt, die weiterhin zu einem Zustand allgemeiner Unsicherheit und extremer Armut führen. Überall fließt Blut", heißt es in der Mitteilung, die Fides vorliegt.
„Religiöse Institutionen und die Regierung haben die Verantwortung, die jungen Menschen auf den richtigen Weg der Entwicklung und nicht in den Krieg zu führen", so Bischof Fikre weiter. „Wir sind mit der Aufgabe betraut, ihnen den Weg der Wahrheit, der Liebe und der Gerechtigkeit zu zeigen. Unsere jungen Menschen sind mit Arbeitslosigkeit und Verzweiflung konfrontiert. Wir müssen aufhören, sie in den Kampf zu schicken, und sie vor Menschenhändlern schützen, ihnen helfen, den richtigen Weg einzuschlagen, und sie in ihrem eigenen Land glücklich leben lassen. Unsere sozialen und geistlichen Brüche heilen durch Gebete, guten Willen, gute Taten, Liebe und Gerechtigkeit", betont der Generalsekretär der Äthiopischen Bischofskonferenz. „Vor allem wir Hirten des Landes sind vor Gott, der uns das Leben des Landes anvertraut und uns aufgetragen hat, auf seine Herde aufzupassen, mehr als jeder andere verantwortlich."
(AP) (Fides 8/5/2024)