Nairobi (Fides) – Mindestens 188 Menschen sind bei den Überschwemmungen, die seit März verschiedene Gebiete Kenias heimgesucht haben, ums Leben gekommen, so die offizielle Zahl, die von der Regierung in Nairobi vorgelegt wurde. Weitere 125 Menschen wurden verletzt, 90 werden vermisst, und mehr als 165.000 Menschen wurden obdachlos. Die Zahl der Opfer hat sich am 29. April nach dem Zusammenbruch des alten Kijabe-Damms in Mai Mahiu, bei dem 45 Menschen ums Leben kamen, weiter erhöht. Die Überschwemmungen haben bisher mindestens 27.000 Hektar Ackerland überflutet und 4.800 Nutztiere kamen in den Fluten ums Leben. Das Kenianische Rote Kreuz hat 59 Lager zur Unterbringung der Flutopfer eingerichtet. Die Katastrophe hat auch das Bildungssystem hart getroffen: Über 100 Schulen wurden schwer beschädigt oder ganz zerstört.
Der stellvertretende Vorsitzender der kenianischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Nyeri, Anthony Muheria, brachte die Verbundenheit der Kirche in Kenia mit den von den Überschwemmungen betroffenen Menschen zum Ausdruck, die unter dem "Schmerz des Verlustes" ihrer Angehörigen und ihrer Lebensgrundlagen leiden.
"Traurigerweise haben viele Menschen ihr Leben verloren und wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ihre Häuser, ihr Eigentum und ihre Ernten wurden weggefegt; sogar Kühe und Ziegen kamen ums Leben", so Erzbischof Muheria in einer am 28. April veröffentlichten Botschaft in Suaheli. Der Erzbischof rief zur Solidarität und zur Hilfe für die Opfer dieser ungeheuren Tragödie auf: "Wir rufen alle dazu auf, zu helfen, wo immer sie können. Matratzen, Decken, Töpfe, Lebensmittel, Kleidung, alles, was den von den Überschwemmungen betroffenen Kindern und Familien helfen kann". "Ein bisschen Geld, ein bisschen Mehl, sogar Kleidung. ... Der barmherzige Samariter, der den Bedrängten am Straßenrand begegnet, sind wir", so der Erzbischof von Nyeri.
Der Aufruf von Erzbischof Muheria wurde von der katholischen Kirche Kenias aufgegriffen. "Am kommenden Sonntag wird in allen Kirchen des Landes eine Kollekte für die von den Überschwemmungen Betroffenen durchgeführt", so Prälat Charles Ndung'u, Generalvikar der Erzdiözese Nyeri, gegenüber Fides. Eine Hilfe, die umso notwendiger ist, als "die Regenfälle anhalten und die von den Überschwemmungen betroffene Bevölkerung in Angst und Schrecken lebt", fügt der Generalvikar hinzu.
Bei seiner gestrigen Generalaudienz am 1. Mai erinnerte Papst Franziskus an das Leid des von den Überschwemmungen betroffenen kenianischen Volkes: "Auch ich möchte dem kenianischen Volk meine geistliche Nähe in dieser Zeit, in der eine schwere Überschwemmung auf tragische Weise vielen unserer Brüder und Schwestern das Leben genommen, andere verletzt und weitreichende Zerstörung verursacht hat. Ich lade Sie ein, für all diejenigen zu beten, die unter den Folgen dieser Naturkatastrophe leiden. Selbst inmitten der Not sollten wir uns an die Freude des auferstandenen Christus erinnern. Ich rufe für Sie und Ihre Familien die barmherzige Liebe Gottes, unseres Vaters, herbei. Möge der Herr Sie segnen!"
(L.M.) (Fides 2/5/2024)