Phnom Pen (Fides) - "Unsere Kirchen, die sehr klein sind (0,1 % der Bevölkerung in Kambodscha, - 0,5 % in Laos), leben unter ähnlichen Bedingungen wie die Gemeinden zur Zeit der Apostel, mit Christen der ersten oder zweiten Generation (vor allem in Kambodscha) oder in eher repressiven politischen und sozialen Kontexten (vor allem in Laos) und sind damit ein Zeichen des von Jesus verkündeten Reiches: die Frohe Botschaft wird den Armen verkündet. Die Verkündigung des Reiches Gottes ist unsere Priorität, um denjenigen Wege der Hoffnung zu eröffnen, die in unserer Gesellschaft oft auf der Strecke bleiben", schreiben die Bischöfe der Bischofskonferenz von Laos und Kambodscha (CELAC), die in diesen Tagen in Phnom Penh zu ihrer Jahresversammlung zusammenkamen, bei der die Bischöfe auch ihren Beitrag zur Synode über die Synodalität erörterten.
Die Vertreter der Kirchen von Laos und Kambodscha weisen auf die Bedeutung der Präsenz und die Ausbildung von einheimischen Priestern hin, wobei es in Kambodscha etwa zehn und in Laos etwa zwanzig einheimische Priester gibt: "Die Familien haben immer weniger Kinder, von den sechs bis sieben Kindern, die sie früher hatten, sind es heute nur noch ein oder zwei Söhne und Töchter, und es kommt vor, dass viele Getaufte Nicht-Christen heiraten. Wie können wir Berufungen zum lokalen Priestertum fördern, um unseren Gemeinschaften zu dienen?", fragen sich die Bischöfe deshalb und betonen dabei, dass ihr ganzes Herz und ihre besondere Aufmerksamkeit mit Blick auf die Zukunft der Ortskirchen der Ausbildung und Begleitung von Seminaristen gilt.
Ein Schwerpunkt bleibe aber auch die Beteiligung der Laien: "Ihre Ausbildung muss unsere Priorität sein", heißt es dazu in der gemeinsamen Verlautbarung. In diesem Zusammenhang sehen sich die Ortskirchen mit Sprachproblemen konfrontiert: In Kambodscha sind 90 Prozent der in der Seelsorge tätigen Mitarbeiter Ausländer, während in Laos nur sehr wenige Laoten in der Seelsorge tätig sind. "Wir sind zur Zeit noch nicht in der Lage, Texte in Khmer oder Laotisch zu übersetzen, und unsere Laien beherrschen keine Fremdsprachen", stellen die Bischöfe fest.
Katholiken in Laos und Kambodscha sollten sich bewusst sein, dass die Kirche dazu berufen ist, eine „prophetische Stimme" zu sein, „während soziale Netzwerke unser Bewusstsein mit Algorithmen prägen und die Menschen unbewusst den ganzen Tag über leiten … und das Metaverse das Leben der jungen Generationen prägt", wobei die Jugendlichen mehr als 50 Prozent der Bevölkerung in Laos und Kambodscha ausmacht. Die Bischöfe bringen in diesem Zusammenhang den Wunsch zum Ausdruck, die jungen Menschen bei der Entwicklung ihres Potenzials auf ihrem Weg zur Heiligkeit zu begleiten. "In unseren sehr hierarchischen asiatischen Gesellschaften", so stellen die Bischöfe fest, "werden die jungen Menschen oft an den Rand gedrängt, obwohl sie wichtige Akteure im Leben der Kirchen sein sollten". In diesem Zusammenhang wünschen sich die Bischöfe auch, dass "die Verkündigung des Evangeliums in neuen Kulturen und in der virtuellen Welt ein Thema sein muss, mit dem sich die Synode befasst".
Die Bischöfe aus Laos und Kambodscha gehen auch auf die Frage der Beziehung zu den spirituellen Traditionen in Asien ein, insbesondere zum Buddhismus, der vor Ort weit verbreitet ist, und stellen fest, dass "spirituelle Lehren und meditative Praktiken uns helfen können, uns besser auf das Wesentliche zu konzentrieren: unsere Vereinigung mit dem Gott, der in Jesus Christus Mensch geworden ist", um so "eine persönliche Beziehung zu Gott" zu leben, die der Ausgangspunkt jeder Missionserfahrung ist.
(PA) (Fides 17/2/2023)