AMERIKA/BRASILEN - Migranten aus Venezuela: Red Clamor, UNHCR und CELAM veröffentlichen gemeinsamen Bericht

Dienstag, 17 November 2020 auswanderung   ortskirchen   fremdenfeindlichkeit   menschenrechte  

Sao Paulo (Fides) - „Wir müssen die Barriere der Gleichgültigkeit überwinden und ein Bewusstsein für den wertvollen Beitrag schaffen, den venezolanische Flüchtlinge und Migranten für unser Land leisten, wenn wir sie willkommen heißen. Wir können lernen, die Mauern, die uns trennen, niederzureißen und Brücken der Begegnung zu schaffen, um sich gegenseitig zu bereichern", so der Präsident des Netzerks „Red Clamor“, Erzbischof Gustavo Rodríguez von Yucatán-México, bei der Präsentation eines mit Unterstützung des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) und dem Rat der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) veröffentlichen Bericht über Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela in verschiedene lateinamerikanische Ländern.
Der Bericht dokumentiert anhand von Aussagen venezolanischer Flüchtlinge und Migranten, deren Empfinden, die Herausforderungen, mit denen sie sich konfrontiert sahen, und die Entschlossenheit, mit der sie alle Arten von Schwierigkeiten überwunden haben. Der Bericht umfasst aber auch eine Reihe von Empfehlungen zum Schutzes und der ganzheitlichen Entwicklung von Flüchtlingen und Migranten in den Aufnahmeländern.
Mehr als 200 gesammelte Zeugnisse veranschaulichen gemeinsame Herausforderungen wie Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung, Hindernisse bei der Anerkennung von Rechten und den Zugang zur sozialen Integration sowie die zahlreichen Schwierigkeiten bei der Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Darüber hinaus wird auch deutlich, dass Migranten durch die Covid-19-Pandemie noch größeren Schwierigkeiten und Risiken ausgesetzt sind, da viele ihre Einkommensquellen und manchmal sogar ihre Häuser verloren haben und somit potenzielle Opfer von Armut und Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch aller Art sind.
Abschließend wünschen sich die Autoren des Berichts größere Synergien zwischen Organisationen der katholischen Kirche, Organisationen der Vereinten Nationen und anderen nationalen und internationalen Organismen zu erzielen bei der Förderung der ganzheitlichen Entwicklung von Flüchtlingen und Migranten. Darüber hinaus müsse man eine Migrationspolitik überwinden, die Migranten und Flüchtlinge als "Sicherheitsrisiko" betrachtet. Vielmehr müsse die Politik ihre Rechte respektiert und ihre Integration fördern und dabei mit den Behörden verschiedener Länder zusammenarbeiten, um sie für die Aufnahme venezolanischer Migranten zu sensibilisieren. Besondere Begleitung müsse für Personen mit höherem Risiko (ältere Menschen, Kinder, alleinstehende Frauen, Kranke ...) gewährleistet werden und nicht zuletzt sei eine Untersuchung über die Arbeitsmarktlage in den verschiedenen Gastländern erforderlich, um eine Sättigung zu vermeiden.
(SL) (Fides 17/11/2020)


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