Anlässlich des Todestages des katholischen pakistanischen Ministers Shahbaz Bhatti, der am 2. März 2011 von Terroristen ermordet wurde, veröffentlichen wir das Nachwort von Kardinal Fernando Filoni zu einem Buch von Paolo Affatato und Emmanuel Parvez mit dem Titel "Shahbaz Bhatti. Der Adler Pakistans", (Verlag „Edizioni Messaggero“, Padova 2020), das „einen Beitrag zum besseren Verständnis seiner besonderen Persönlichkeit und zur Förderung des Verfahrens zur Anerkennung seiner Tugenden darstellt".
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„Aber die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual rührt sie an. Sie sind im Frieden“ (Weisheit, 3, 1-3)
Shahbaz Bhatti era un uomo giusto. Era un uomo che viveva nella pace perché custodiva nel cuore il tesoro più grande: Cristo Gesù. Come laico cattolico in Pakistan, era uomo impegnato nella vita sociale e politica per la difesa dei cristiani e dei diritti di tutti gli oppressi. Autentico “mendicante della grazia di Dio”, a volte lo si notava alzare gli occhi al cielo prima di un discorso in Parlamento, ruminare un Rosario durante gli spostamenti nella sua frenetica vita di uomo pubblico, recitare una preghiera di affidamento a Dio prima un di incontro importante.
Shahbaz Bhatti war ein gerechter Mann. Er war ein Mann, der in Frieden lebte, weil er den größten Schatz in seinem Herzen trug: Christus Jesus. Als Katholik und Laie in Pakistan setzte er sich für den Schutz der Christen und die Rechte aller Unterdrückten im sozialen und politischen Leben ein. Im Zeichen einer authentischen "Bitte um die Gnade Gottes" erhob er manchmal, bevor er das Wort im Parlament ergriff die Augen zum Himmel, oder er sprach das Rosenkranzgebet, während er in seinem hektischen Alltag als Politiker unterwegs war, und vor einem wichtigen Treffen vertraute er sich im Gebet Gott an.
Bhatti war "sich seiner selbst gewärtig", und wie der heiligen Paulus es umschrieb, vereinte er stets "alles im Himmel und auf der Erde unter der Herrschaft von Christus“. Dies war das Geheimnis des Friedens, der Gelassenheit und der Sanftmut, die seinem Herzen innewohnten und sein Gesicht strahlen ließen. Es war auch der Geist, der mit sich selbst, mit Gott und mit seinem Nächsten in Frieden lebt, die Grundlage seiner inneren Stärke und Güte, mit der er auf jeden zuging, dem er auf seinem Weg begegnete. Sein Leben war "mystisch und gleichsam mit beiden Füßen auf dem Boden", er lebte eine Existenz, die vom Glauben und der Gegenwart Gottes in den gewöhnlichen Dingen des Alltags geprägt war.
Shahbaz Bhatti ist heute ein Beispiel für Christen und Nichtchristen in Pakistan, weil er im Zeichen des "Shalom" lebte, d.h. die Fülle einer Spiritualität, die als Geschenk Gottes, jeden Moment seines Lebens charakterisierte auch angesichts von Schwierigkeiten, Unannehmlichkeiten, Ängsten und Gefahren. Er trug bis zu seinem Tod und seiner Ermordung am 2. März 2011 das "Ministerium pacis" mit, das Prinzip aller Weisheit.
Als reifer Christ war sich Shahbaz Bhatti der Bedeutung und des Wertes seiner Berufung und Mission aufgrund der eigenen Taufe bewusst. Dieses Sakrament, das wie die Rebe im Weinstock Christi sein ließe, hatte ihn zum priesterlichen Dienst berufen, und er war bereit war, sich für die Herrlichkeit Gottes und das Heil der Menschheit hinzugeben; es hatte ihn zum König gemacht und ihn berufen, das Reich Gottes in der Geschichte aufzubauen, sich aber inneren spirituellen Konflikten zu stellen, um das Reich der Sünde in sich selbst zu überwinden und sich auf Heiligkeit auszurichten; es hatte ihn zu einem Propheten gemacht, der in der Lage war, Worte der Wahrheit, der Kritik und der Hoffnung auszusprechen. Er war entschlossen, das Evangelium mit Worten und Taten zu bezeugen, und bereit, sich für den Respekt vor der Würde aller Menschen zu engagieren.
Von diesem Geist beseelt, leistete Shahbaz Bhatti einen entscheidenden Beitrag zur Identität und Geschichte der Christen in Pakistan geleistet, indem er das Modell eines Gläubigen vorlebte, der im Kontext einer islamische Gesellschaft keinen "Minderwertigkeitskomplex" hatte, noch sich als Mitglied einer "Minderheit" bezeichnete. Da eine solche Einstellungen nur Pessimismus, Opferdasein, Klagen und Selbstbemitleidung fördern oder zur Einforderung von Rechten im Rahmen von kämpferischen Kampagnen, die typisch für Organisationen der Zivilgesellschaft sind, führen. (…)