Der Frieden im Südsudan ist greifbar nahe. Das Land befindet sich in einer entscheidenden Phase seiner jungen Geschichte: Der Weg ist geebnet, um den seit sechs Jahren andauernden Bürgerkrieg zu beenden. Präsident Salva Kiir kündigte gemeinsam mit dem Rebellenführer Riek Machar eine Vereinbarung über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit an. Die südsudanesische Bevölkerung blickt nach Jahren des Leidens voller Freude und Hoffnung auf das Abkommen.
Die Frist eines seit September 2018 andauerndes Friedensabkommen, das längste in der sehr kurzen Geschichte des Südsudan, sollte wie so viele andere Initiativen zuvor, bald enden. Der Albtraum des Bürgerkriegs, der in weniger als sieben Jahren fast 350.000 Menschen getötet hat und die Vertreibung von fast 4 Millionen Menschen verursachte und gleichzeitig 7 Millionen Bürger in eine extreme Nahrungsmittelnot stürzte, schien sich wieder zu nähern. Die jüngste Nation der Welt, die sich erst 2011 vom Sudan losgelöst hat, gehört zu den Ländern, in denen mit rund 20.000 minderjährigen Kämpfern am häufigsten Kindersoldaten zum Einsatz kamen und die das enorme Potenzial eines ressourcenreichen Gebiets nicht ausschöpfen…
Über die berechtigte Hoffnung auf Frieden spricht die italienische Ordensschwester Elena Balatti, die als Combini Missionarin seit 20 im Südsudan lebt und als Journalistin die Entwicklung vor Ort seit jeher aufmerksam beobachtet. (...)