ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfe zur geplanten Änderung des Abtreibungsgesetzes: “Das eigentliche Wesen des Lebens wird verschleiert“

Mittwoch, 6 August 2025

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Seoul (Fides) - Der Vorschlag zur Änderung des Abtreibungsgesetzes in Südkorea „verschleiert das eigentliche Wesen des Lebens“. Dies erklärte die koreanische Bischofskonferenz in einer Stellungnahme, die nach der vom Abgeordneten Nam In-soon von der Demokratischen Partei vorgeschlagenen „Teiländerung des Gesetzes über die Gesundheit von Müttern und Kindern“ veröffentlicht wurde.

Nach Ansicht der Bischöfe wird mit dem Gesetzentwurf versucht, die Abtreibung in neutralen Begriffen neu zu definieren, indem der derzeitige Begriff "künstlicher Eingriff zur Abtreibung" in "künstlicher Schwangerschaftsabbruch" geändert wird, und dass "dies das eigentliche Wesen des Lebens verschleiert, seinen Wert mindert und die ethische Wahrnehmung der Abtreibung beeinträchtigt. Durch diese rhetorische Verschiebung wird die Abtreibung von einer 'Entscheidung zur Beendigung' zu einer 'therapeutischen Entscheidung', was möglicherweise zu einem gefährlichen kulturellen Wandel führt, der die Abtreibung auf ein bloßes 'medizinischen Routineverfahren' reduziert".

Und nicht nur das. Die Änderung würde „alle Formen der Abtreibung, ob pharmakologisch oder chirurgisch“ legalisieren, was "zu einem dramatischen Anstieg der Zahl der Abtreibungen führen und den Schutz der physischen und psychischen Gesundheit der Frauen erschweren könnte. Indem die Regierung diesen Eingriff in die Krankenversicherung einbezieht, versucht sie, ein System zu schaffen, in dem Abtreibungen öffentlich finanziert werden. Diese Maßnahme untergräbt grundlegend die Pflicht des Staates, das Recht auf Leben zu schützen".

Die koreanischen Bischöfe sehen in dem Gesetzentwurf auch einen „direkten Verstoß gegen Artikel 10 der Verfassung“. Und: „Obwohl das Recht der Frau auf Selbstbestimmung respektiert werden muss, darf dieses Recht nicht das Recht des Fötus auf Leben außer Kraft setzen“. Daher fordert die katholische Bischofskonferenz von Korea die Regierung auf, "Gesetze und Systeme zu schaffen, die gleichzeitig das Recht des Fötus auf Leben und die Rechte der Frau respektieren und schützen. Solche Gesetze und Systeme müssen vor allem sicherstellen, dass Schwangerschaft und Geburt nicht zu einer Belastung für Frauen werden".

Die Frau und der Fötus sollten nicht als „gegensätzliche Wesen“ betrachtet werden. „Dies ist der Weg, den unsere Gesellschaft in Richtung des wahren Gemeinwohls gehen muss. Ein Leben zu schützen, bedeutet im Wesentlichen, die Würde der gesamten Gemeinschaft zu schützen", so die Bischöfe.
(F.B.) (Fides 6/8/2025)


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