Nairobi (Fides) - „Wir sind ernsthaft besorgt über die schwerwiegende Mißachtung des menschlichen Lebens in unserem Land“, so die Bischöfe von Kenia in einer heute, 24. Juni, mit Blick auf den morgigen Protesttages zum Gedenken an die Opfer der letztjährigen Demonstrationen gegen das Finanzgesetz veröffentlichten Erklärung (vgl. Fides 21/06/2024, 25/06/2024 und 26/06/2024).
„Episoden von mysteriösem Verschwinden, außergerichtlichen Tötungen und gewaltsamen Einschüchterungen sind zu häufig geworden“, prangern die Bischöfe in dem Dokument an, das Fides vorliegt.
Die Bischöfe erinnern an die Namen einiger der getöteten oder verschwundenen Personen und betonen, „dass es sich nicht nur um Namen handelt, sondern um Brüder, Schwestern, Priester, Söhne, Töchter und Freunde, die Schutz und Gerechtigkeit verdient haben“.
Sie erwähnen insbesondere die jüngste Ermordung von Boniface Kariuki, einem Demonstranten, „der von einem Polizeibeamten aus nächster Nähe erschossen wurde“. Der 21-Jährige war bei Demonstrationen erschossen worden, die Gerechtigkeit für den Tod des Bloggers Albert Ojwang in einer Sicherheitszelle forderten (siehe Fides 12/06/2025 und 17/06/2025).
„Sicherheitsbeamte haben einen Eid geleistet, die Bevölkerung zu schützen und ihr nicht zu schaden“, heißt es in der Erklärung dazu.
Die Bischöfe bitten die Behörden, die Proteste der jungen Menschen, der „Generation Z“, anzuhören, die ihre berechtigten Forderungen angesichts der gravierenden wirtschaftlichen Probleme, mit denen sie konfrontiert sind, zum Ausdruck bringen („hohe Steuern, fehlende Chancen und ein System, das ihre Stimmen ignoriert“).
Die Prälaten bitten die jungen Menschen, nicht auf Gewalt zurückzugreifen und friedlich zu demonstrieren: „Bleibt friedlich, aufrichtig und mutig“, appellieren sie. „Die Kirche liebt und kümmert sich um euch. Hütet euch vor denen, die versuchen, euch zu manipulieren oder für böse Zwecke zu beeinflussen“.
Schließlich appellieren die Bischöfe an das „Gewissen der politischen Führer“, nicht zuzulassen, dass Unmenschlichkeit die Nation beherrscht. „Schweigen Sie nicht über den Tod von Kenianern“, heißt es in der Erklärung.
Die kenianische Bischofskonferenz kündigte an, dass am 29. Juni in allen katholischen Kirchen Kenias Messen zum Gedenken an die getöteten jungen Menschen und die Opfer von Entführungen und willkürlichen Hinrichtungen stattfinden werden.
(L.M.) (Fides 24/6/2025)