AFRIKA/SUDAN - Die Region Kordofan ist erneut Hauptschauplatz des Konflikts

Mittwoch, 11 Juni 2025 kriege  

Khartum (Fides) - Kordofan ist zum Hauptschauplatz des Krieges geworden, in dem die sudanesischen Streitkräfte (SAF) seit Dezember 2023 gegen die Rapid Support Forces (RSF) kämpfen.
Die Region umfasst drei Bundesstaaten: Nord-Kordofan, Süd-Kordofan und West-Kordofan. Ihre strategische Bedeutung ergibt sich aus der Tatsache, dass sie im Zentrum des Sudan liegt und die Provinz Darfur, die westliche Region des Landes, die die Hochburg der RSF ist, von den östlichen Gebieten trennt, aus denen die Armee in jüngster Zeit die paramilitärischen Kräfte der RSF, insbesondere aus dem Raum Khartum, vertrieben hat.
Aus diesem Grund hat die Armee große Truppen in Kordofan stationiert, die auch über leicht zugängliche Nachschublinien verfügen. SAF-Soldaten rücken entlang der Saderat-Straße vor und versuchen, Bara einzunehmen, die größte von der RSF kontrollierte Stadt in Nord-Kordofan. Unterdessen griff die RSF Stellungen der Regierung in Babanusa in West-Kordofan an.
Für die RSF bedeutet der Verlust der Kontrolle über Kordofan, dass sie den Weg für ihre Gegner nach Darfur frei macht. Aus diesem Grund haben die Paramilitärs unter der Führung von Mohamed Hamdan „Hemedti“ Dagalo eine allgemeine Mobilisierung angeordnet, um der Offensive der SAF zu begegnen.
Es gibt auch Berichte über Drohnenangriffe sowohl durch die Armee als auch durch Paramilitärs. Drohnen der SAF griffen Stellungen der RSF in den Städten Bara und Gabrat al-Sheikh, nördlich und nordwestlich von Obeid, der Hauptstadt von Nord-Kordofan, sowie in Nyala, der Hauptstadt von Süd-Darfur und dem Nervenzentrum der RSF, an. Während Drohnen der RSF Stellungen der Armee in El Obeid, das vom Militär kontrolliert wird, aber von der RSF umzingelt ist, unter Beschuss nahmen.
Der Konflikt hat zunehmend auch eine internationale Dimension. Die SAF beschuldigt die RSF, die von der libyschen Nationalarmee von Khalifa Haftar unterstützt wird, Grenzposten im Dreiländereck zwischen Libyen, Ägypten und dem Sudan angegriffen zu haben.
In einer Mitteilung beschuldigte das sudanesische Außenministerium auch die Vereinigten Arabischen Emirate, den Angriff zu unterstützen, und bezeichnete ihn als „gefährliche Eskalation“ und „klare Verletzung des Völkerrechts“. „Die sudanesisch-libysche Grenze ist seit langem ein wichtiger Korridor für Waffen und Söldner, die terroristische Milizen unterstützen, die von den Vereinigten Arabischen Emiraten finanziert und von Haftars Truppen und mit ihnen verbundenen terroristischen Gruppen koordiniert werden“, so das Ministerium.
Der libysche General, der von den Emiraten, aber auch von Ägypten unterstützt wird, das auch ein wichtiger Unterstützer der SAF ist, diese Anschuldigungen zurück.
(L.M.) (Fides 11/6/2025)


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