Amboina (Fides) - „Die geographischen Schwierigkeiten der riesigen Molukken-Inseln sind zum Beispiel kein Hindernis mehr: Dank der Technologie ist die Entfernung kein ernsthaftes Problem mehr, wir haben eine Brücke, die die gesamte katholische Glaubensgemeinschaft der Diözese Amboina vereint“, sagt der Bischof von Amboina, Seno Ngutra, gegenüber Fides. In einer Diözese, die aus unzähligen kleinen Inseln besteht, nutzt er Massenmedien und soziale Medien als Mittel der Verbindung in der pastoralen Arbeit.
Diese Mittel ersetzen jedoch nicht den menschlichen Kontakt und die direkte Beziehung zu den verschiedenen Gemeinschaften, weshalb der Bischof viel reist: er feiert Messen und spendet die Sakramente in den Pfarreien, die über den Molukken-Archipel im Osten Indonesiens verstreut sind. Auf diesen Inseln, wo die Evangelisierung 1546 mit dem Wirken des portugiesischen Missionars Franz Xaver begann, zählt die Diözese Amboina, die den gesamten Archipel umfasst, bei mehr als drei Millionen Einwohnern (Christen und Muslime) 117 000 Katholiken, die sich auf 64 Pfarreien verteilen. Auch aufgrund ihrer geografischen Lage „sind die Pfarrgemeinden aufgerufen, ihre Autonomie und Unabhängigkeit zu wahren, nicht nur in Bezug auf die Verwaltung, sondern auch in Bezug auf das pastorale und geistliche Leben“, betonte Bischof Ngutra.
Jede Pfarrei, auch die in abgelegenen Gebieten, erklärt der Bischof, werde deshalb auf diesem Weg der Autonomie - die immer in gegenseitiger Gemeinschaft gelebt wird - ermutigt, in den drei Bereichen der Seelsorge aktiv zu werden: Liturgie, Katechese und karitative Werke. Und dort, wo es besondere Bedürfnisse gibt, wird der Bischof selbst aktiv und sensibilisiert die Spender, die die Kirche in ihrer Entwicklung unterstützen wollen. Die Gemeinde, der die Spenden zukommen, antwortet den Spendern mit einer Nachricht oder einer Videobotschaft per Smartphone: „Auch wenn es sich um eine einfache Geste handelt, sind die Spender sehr glücklich, denn sie fühlen sich gewürdigt und freuen sich“, bemerkt der Bischof und fügt eine weitere nützliche Funktion der modernen Technologie hinzu.
Bischof Ngutra ist überzeugt vom „großen Potenzial der sozialen Medien für die Verbreitung des Glaubens in einem Inselstaat wie dem unseren. Die Medien haben einen großen Einfluss auf das menschliche Leben. Sie können negative Auswirkungen haben, aber sie können auch ein außerordentliches Mittel der Verkündigung sein“, sagt er. Seit seiner Zeit als Priester war Bischof Ngutra daran gewöhnt, die Technologie in seinem seelsorgerischen Dienst zu nutzen, indem er verschiedene digitale Plattformen wie Facebook, Instagram, YouTube, WhatsApp und TikTok, das bei jungen Menschen sehr beliebt ist, nutzte.
Diese Gewohnheit setzt sich fort: jetzt teilt der Bischof regelmäßig jeden Morgen seine täglichen Glaubensimpulse, die als „Geistliche Morgentautropfen“ bekannt sind und von den Gläubigen, Priestern, Ordensleuten und Jugendlichen im ganzen Gebiet gesehen werden. Und am Abend veröffentlicht er „den Segen zur Nacht“ in Form von kurzen Videos, die Aspekte des geistlichen Lebens beleuchten. Seine Nachrichten in den sozialen Medien werden von den Gläubigen der Diözese Amboina von vielen Menschen sehnlichst erwartet, die das kurze tägliche Wort ihres Pfarrers freudig annehmen.
In den letzten Wochen hat der Bischof begonnen, auch auf TikTok Inhalte zu Glaubensfragen und Katechese zu bestimmten Themen anzubieten. „Junge Menschen verbringen viel Zeit in der digitalen Welt. Wenn wir sie auf diesen Plattformen nicht ansprechen, verpassen wir die Gelegenheit, die Frohe Botschaft des Evangeliums weiterzugeben“, sagt er. Er will den Nutzern der sozialen Medien damit die Nähe ihres Bischofs vermitteln. „Selbst bei der Wahl zum Bischof von Amboina habe ich die Nachricht von der Ernennung über die Zoom-Plattform erhalten“, erinnert er sich. „Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass Medien und digitale Technologien ein wichtiger Bestandteil der Verkündigung und des Dienstes für die Neuevangelisierung sein werden“, bemerkt er. Heute nennen ihn die Gläubigen den „Online-Bischof“, weil er, wie sie sagen, „durch diese Plattformen die Botschaft Christi wirklich näher an die Herzen der Menschen bringt“.
(PA) (Fides 13/6/2025)