AFRIKA/NIGERIA - Die ernste Sicherheitslage im Bundesstaat Imo betrifft auch Priester und Ordensleute

Montag, 5 Mai 2025 entführungen   ermordete missionare   ortskirchen   gewalt  

Abuja (Fides) – „Die Situation ist schrecklich. Entführungen mit dem Ziel der Erpressung, Entführungen zur Entnahme von Organen und gewaltsame Besetzungen von Land und Bauernhöfen sind heute im Bundesstaat Imo und im Land der Igbo an der Tagesordnung“, so Pfarrr Anthony Njoku in der Kathedrale von Owerri während einer Pressekonferenz, die er einberufen hatte, um über die unsichere Lage im Bundesstaat Imo im Südosten Nigerias zu sprechen.
„Diese Schrecken sind keine bloßen Nachrichten mehr, sondern persönliches Schicksal. Unsere Priester und Gläubigen haben furchtbar gelitten, und der Schmerz breitet sich weiter aus“, beklagte der katholische Priester auf der Pressekonferenz, an der unter anderem Erzbischof Lucius Iwejuru Ugorji von Owerri, und der emeritierte Erzbischof Anthony John Valentine Obinna teilnahmen.
Das Klima der Unsicherheit hat auch den örtlichen Klerus stark in Mitleidenschaft gezogen, vor allem als Opfer von Entführungen zur Erpressung, wie Pfarrer Njoku betont: „Obwohl es in den letzten 10 Jahren unzählige Opfer gab, wurden zwischen 2015 und 2025 mehr als 50 Priester und Ordensleute in den Diözesen Ahiara, Okigwe, Orlu und Owerri entführt, wobei Okigwe mit 47 Priestern die meisten Entführungen zu verzeichnen hatte und es in Owerri und Orlu jeweils zwei Tote gab“. Es handelt es sich dabei um Pfarrer Cyriacus Onunkwo, der am 1. September 2017 in Orlu, der zweitgrößten Stadt des Bundesstaates Imo, entführt und getötet wurde (vgl. Fides 4/9/2017), und um Pfarrer Tobias Chukwujekwu Okonkwo, der am 26. Dezember 2024 erschossen wurde, als er auf dem Onitsha-Owerri Expressway in Ihiala unterwegs war (vgl. Fides 31/12/2024).
„Die Täter, die oft als Fulani-Nomaden identifiziert werden, schlagen mit zunehmender Dreistigkeit und Grausamkeit zu. Dies ist ein Alptraum, den niemand ertragen sollte, am wenigsten unser Volk“, so der Priester, der die lokalen Behörden aufforderte, die Sicherheitsbedingungen in der Region zu verbessern. „Leider scheinen unsere Sicherheitskräfte machtlos zu sein. Ob es an mangelnder Ausrüstung, unzureichenden Kapazitäten oder fehlendem politischen Willen liegt, sie haben es nicht geschafft, die Flut dieses Übels einzudämmen. Ihre offensichtliche Lähmung angesichts der weit verbreiteten Gewalt ist zutiefst beunruhigend“, schloss er.
(L.M.) (Fides 5/5/2025)


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